Viele Journalistinnen und Journalisten auch außerhalb der zahnmedizinischen Fachwelt kannten sie als die Pressesprecherin für das „Zahnmännchen mit Schirm“ und die Aktion Zahnfreundlich e.V.: Hedi von Bergh. Egal, ob auf der Süßwarenmesse oder auf der Internationalen Dental-Schau IDS in Köln, auf vielen Pressekonferenzen und Veranstaltungen war sie als Ansprechpartnerin für zahnfreundliche Süßwaren aktiv. Nun ist die Fachjournalistin und PR-Expertin am 28. Oktober 2024 im Alter von 83 Jahren in Berlin gestorben.
Bis vor wenigen Wochen noch saß sie an ihrem Schreibtisch und hat gearbeitet – als Fachredakteurin für die „prophylaxe impuls“ (pi), deren Praxisteil sie seit Jahrzehnten betreute, und für die Agentur „White&White“. Viele weitere Titel, Organisationen, Unternehmen und Projekte hat sie in ihrem langen Berufsleben mit ihrer Agentur „hpcm Hedi Peters Communication & Marketing GmbH“ betreut und begleitet – lange Jahre aus Düsseldorf, in den vergangenen rund 20 Jahren dann aus Berlin.
Komplexe Sachverhalte zielgruppengerecht aufbereiten
Sie besaß die Fähigkeit, komplexe wissenschaftliche Sachverhalte für die Fachwelt, die Öffentlichkeit und die Patientinnen und Patienten verständlich aufzubereiten – knapp, aber fachlich korrekt und in der Ansprache auf die Zielgruppe abgestimmt. Dabei ging es bei ihr nicht nur um Text. Auch andere Formate wie Patienten-TV hat sie in ihrer langen Karriere hinter und vor der Kamera mitentwickelt und umgesetzt. „Das war anders als heute. Wir hatten Unmengen von Make-up im Gesicht und wegen der vielen Scheinwerfer war es fast unerträglich heiß im Studio“, erzählte sie vor Jahren anlässlich des Siegeszugs der mit moderner Technik gedrehten Video- und Bewegtbildformate aus dieser Zeit.
Pressearbeit für viele Organisationen
Neben der Aktion Zahnfreundlich e.V. betreute sie unter anderem auch die Pressearbeit der Deutschen Gesellschaft für Präventivzahnmedizin. Mit Prof. Dr. Stefan Zimmer verband sie über 28 Jahre eine enge Zusammenarbeit für beide Organisationen und bei der „pi“.
Über Jahrzehnte arbeitete sie eng mit Prof. Dr. Rolf Hinz, dem inzwischen aufgelösten Zahnärztlichen Fach-Verlag und der Haranni Academie zusammen und organisierte zeitweise auch die Pressearbeit der Dr. Hinz Unternehmen. So betreute sie die Patientenzeitschrift „Anbiss“ und viele Infoblätter, Informationsmaterialien, Info-Charts, Broschüren und Bücher zu Themen rund um die Prophylaxe und die Kieferorthopädie. Auch Zahnärztekammern und Kassenzahnärztliche Vereinigungen griffen auf die unter ihrer Mitarbeit entstandenen Publikationen zurück
Kompetente und zuverlässige Ansprechpartnerin
Vielen Kolleginnen und Kollegen aus der zahnmedizinischen Fachpresse ist sie als kompetente Ansprechpartnerin, zuverlässige Lieferantin von passenden Texten und kritische Nachfragerin in Pressekonferenzen in Erinnerung. Mit ihrer angenehmen Stimme, der man die vielen Zigaretten, die ihren Arbeitsalltag begleiteten, durchaus anhörte, und ihrer charmanten und selbstbewussten Art wusste sie Menschen ebenso für die Sache einzunehmen wie mit ihrer Fachkompetenz. Eher zierlich von Gestalt, behauptete sie sich so von Beginn ihrer beruflichen Laufbahn an in einer damals stark männlich geprägten PR- und Presselandschaft ebenso wie in der männlich dominierten zahnärztlichen Welt.
Nachtarbeiterin mit eiserner Disziplin
Hedi war eine Nachtarbeiterin, oft saß sie weit nach Mitternacht noch am Schreibtisch. Mit eiserner Disziplin stemmte sie aber auch lange Messetage und -wochen, wo sie morgens – wie immer schick angezogen – am Stand parat war und den Besucherinnen und Besuchern geduldig und zugewandt Auskunft gab. Über viele Jahre war sie auf der Internationalen Dental-Schau in Köln auf dem Gemeinschaftsstand der Bundeszahnärztekammer für die Aktion zahnfreundlich präsent.
In den vergangenen Jahren machte ihr nach dem frühen Tod ihres Mannes die Gesundheit immer mehr zu schaffen, doch sie rappelte sich immer wieder auf. Noch wenige Wochen vor ihrem Tod machte sie noch Pläne, freute sich auf einen ihrer kleinen Urlaubstrips. Ihre Fachkompetenz und ihre Schreibe werden ebenso fehlen wie ihre Menschlichkeit und ihre Freundschaft. Gute Reise, liebe Hedi!
Dr. Marion Marschall, Berlin