Neuheiten und Neuigkeiten gab es – zeitlich parallel zur Internationalen Dental-Schau – auf der Dentsply Sirona World vom 23. bis 25. September 2021 in Las Vegas. Neben einer Weiterentwicklung des ProTaper-Endo-Systems und der Präsentation integrierter digitaler Workflows standen in der Pressekonferenz die Neuausrichtung des Implantatbereichs und das soziale Engagement des Unternehmens im Fokus.
Oberthema der gesamten Unternehmensstrategie bleibt die Ausrichtung auf die digitale Zahnmedizin. Das machte Don Casey, CEO des Unternehmens, in der Pressekonferenz noch einmal deutlich. Das gesamte Unternehmen und alle Mitarbeiter seien von dem Spirit getrieben, mit Produkten und Neuentwicklungen Zahnärzten und Zahntechnikern dabei zu helfen, ihre Patienten besser zu versorgen und so mehr Menschen Mundgesundheit und ein gesundes Lächeln zu ermöglichen. Man wolle den Wandel der Zahnmedizin mitgestalten, so Casey.
Dieser digitale Fokus bestimmt auch die Neuausrichtung des Geschäftsbereichs Implantologie. Dentsply Sirona Implants solle die erste digitale Implantat-Company werden, so Casey. So wird die Sparte auf der Basis digitaler Technologien, innovativer Produkte und integrierter Arbeitsabläufe in Verbindung mit einer kontinuierlichen Aus- und Weiterbildung neu ausgerichtet. „Erfolgreiche Marken wie Simplant, Atlantis und MIS werden integriert. Drei vollständig verbundene, nahtlose Signature Workflows nutzen die Vorteile der digitalen Zahnmedizin für exzellente Ergebnisse und große Patientenzufriedenheit“, heißt es.
Dentsply Sirona Implants stellte auch DS PrimeTaper vor, ein selbstschneidendes Implantat mit konischem Implantatkörper, das dank seines einzigartigen Doppelgewindes einfach und sicher eingesetzt werden kann und eine langfristige Knochenstabilität ermöglicht, hieß es auf der Präsentation. Ein einfaches Bohrprotokoll mit nur wenigen verschiedenen Bohrern erleichtere die Insertion. In Deutschland und Österreich wird das Produkt ab der Dentsply Sirona World vom 24. bis 26. März 2022 in Berlin erhältlich sein.
Drei Signature-Workflow von Abformung bis Restauration
Mit drei Signature-Workflows sollen Zahnärzte die Möglichkeit bekommen, in der Implantologie „völlig neue Wege zu gehen, und Lösungen von der Abformung bis zur finalen Restauration anzubieten. Diese neuen Workflows bieten den Kunden Effizienz, Präzision, Ästhetik, Langlebigkeit und Einfachheit“, so das Unternehmen.
- Mit dem Single Tooth Signature Workflow (für Einzelzahnversorgungen) wird ein besseres, schnelleres und einfacheres Arbeiten möglich, sodass in der gleichen Zeit mehr Patienten behandelt werden können.
- Der Partial Multiple Tooth Replacement Signature Workflow (für die Versorgung eines teilbezahnten Kiefers) ist eine Lösung, wenn dem Patienten drei Seitenzähne fehlen, die mit einer dreigliedrigen Brücke auf zwei Implantaten wiederhergestellt werden sollen.
- Der Full Arch Signature Workflow (für die Versorgung zahnloser Oberkiefer) umfasst eine Restauration mittels einer verschraubten Brücke auf vier Implantaten mit provisorischer Sofortversorgung.
Mit dem integrierten System aus digitalen Lösungen und Produkten, einschließlich bekannter Marken wie Simplant, Axeos, Primescan, Atlantis und MIS, mache man die Implantatbehandlung effizienter und eröffne damit vielversprechende Perspektiven für das Praxiswachstum und die Zufriedenheit der Patienten.
Neue Produkte mit bewährten Verfahren für mehr Komfort
Bei der Entwicklung des neuen Implantatsystems habe man eng mit internationalen Experten aus der Implantologie zusammengearbeitet, die schon erste Erfahrungen mit dem Produkt gesammelt haben. Ihre Reaktionen seien sehr positiv ausgefallen, hieß es.
Foto: Dentsply Sirona
Im Zusammenhang mit der Produkteinführung bezeichnete Dr. Martin Wanendeya, Zahnarzt aus Großbritannien, in einer Pressemitteilung „DS PrimeTaper als Teil eines integrierten Konzepts, das wir in der Form bislang nicht kannten. So wird nicht nur die Dauer der Behandlung verkürzt, sondern auch die Zusammenarbeit mit dem Labor vereinfacht. Und darüber hinaus gewährleistet Primescan bei Atlantis Suprastrukturen eine ästhetische Vorhersagbarkeit und einen perfekten Sitz.“
Integriertes Konzept für eine Neuausrichtung der digitalen Implantologie
„Bei Dentsply Sirona geht es um intelligente Konzepte, die intuitiv funktionieren und die Vorhersagbarkeit der Behandlung verbessern“, führt Dr. Terri Dolan, Chief Clinical Officer bei Dentsply Sirona aus. „Unser Ziel ist es, sowohl Implantologie-Spezialisten als auch Allgemeinzahnärzte in die Lage zu versetzen, sich auf das zu konzentrieren, was sie am besten können, nämlich für ein gesundes und schönes Lächeln zu sorgen. Wir glauben, dass wir bei Implantatlösungen in Zukunft dadurch überzeugen können, dass wir uns voll und ganz auf die Bedürfnisse unserer Kunden und deren Patienten konzentrieren. Unser integriertes Konzept für die Neuausrichtung der digitalen Implantologie ist ein erster, entscheidender Schritt in diese Zukunft. Zusätzlich unterstützen wir unsere Vision einer digitalen Implantologie durch ein weltweites klinisches Fortbildungsprogramm, das sich auf digitale Workflows konzentriert, um klinische und technische Exzellenz in der zahnärztlichen Praxis zu erreichen. Dies umfasst Online-Fortbildungsangebote, personalisierte Lehrinhalte sowie Kurse in über 50 hochmodernen Schulungszentren der Dentsply Sirona Academy auf der ganzen Welt.“
Start der klinischen Studie und der Registerstudie
Auf der DS World wurden auch neue wissenschaftliche Studien gestartet. In Zusammenarbeit mit dem McGuire Institute (iMc) werden zwei Evidenz-Ebenen abgedeckt: Als Grundlage dient eine prospektive, klinische Multi-Center-Studie zur Beurteilung des vollständigen digitalen Arbeitsablaufs, an der zehn Privatpraxen und deren Überweisungsärzte für einen fünfjährigen Follow-up teilnehmen.
Zudem wurde eine Registerstudie mit dem Ziel gestartet, mehr als 500 Zahnärzte für ein langfristiges Follow-up einzubinden, die insgesamt mehr als 2.500 Implantate inserieren. Der Vorteil einer Registerstudie liege darin, klinische Langzeitdaten ohne weitere Vorgaben und ohne spezifischen Endpunkt zu erhalten. Darum sei sie ein gutes Instrument, um von den Zahnärzten wissenschaftliche Erkenntnisse und Informationen aus der täglichen Anwendung des Produkts zu gewinnen.
Sowohl die klinische Studie als auch die Registerstudie werden „Evidenz aus der Praxis“ erfassen, was von der FDA als Standard zur Datenerhebung anerkannt und sowohl für Zahnärzte als auch für Patienten von großer Bedeutung ist.
Hilfe für Kinder mit LGK-Spalten
Dentsply Sirona unterstützt die Arbeit von Smile Train durch eine auf fünf Jahre ausgelegte, nachhaltige Partnerschaft. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit hat sich Dentsply Sirona verpflichtet, fünf Millionen US-Dollar an Smile Train zu spenden. Die zahnmedizinischen Fachkräfte der Organisation nutzten bereits digitale Technologien des Unternehmens wie beispielsweise den Intraoralscanner Primescan. Darüber hinaus entwickeln die Verantwortlichen innovative Konzepte, die den Reiseaufwand für Patienten und ihre Familien minimieren und den Zugang zur Behandlung erleichtern, heißt es.
Foto: Dentsply Sirona
Ausbildungsinitiative wichtiger Teil der Kooperation
Neben der Finanzierung der lebensverändernden Gaumenspalten-Operationen und der Unterstützung mit führender Digitaltechnologie und zahnmedizinischer Ausrüstung konzentriert sich die Kooperation auf weltweite Ausbildungsinitiativen im Bereich der Zahnheilkunde. Die Behandler sollen vor Ort geschult werden, um diese Behandlung anbieten und den Versorgungsstand auf das höchste Niveau anheben zu können. Dentsply Sirona stelle allen zahnmedizinischen Fachkräften von Smile Train den gesamten Online-Katalog an klinischen Fortbildungskursen zur Verfügung.
„Wir sind begeistert, wie die Teilnehmer der DS World gemeinsam die Arbeit von Smile Train auf der ganzen Welt unterstützen“, sagt Susannah Schaefer, President & Chief Executive Officer von Smile Train. „Wir sind sehr stolz auf die Zusammenarbeit mit den zahnmedizinischen Experten und freuen uns über die positiven Ergebnisse unserer Partnerschaft mit Dentsply Sirona. Davon profitieren nicht nur die medizinischen Fachkräfte in den Gemeinden, die mit unserer Organisation zusammenarbeiten, sondern auch die Kinder, die sie behandeln.“
