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GKV-Spitzenverband zieht Bilanz nach einem Jahr Regelbetrieb – mehr Meldungen als erwartet

Gehören der Vergangenheit an: Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen in Papierform

(c) nitpicker/Shutterstock.com

Die elektronische Krankmeldung (elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, eAU) ist die erste große digitale Anwendung, die sich flächendeckend in der Gesundheitsversorgung etablieren konnte. Das ist die Bilanz nach einem Jahr, in dem die eAU im Regelbetrieb von ärztlichen Praxen, Arbeitgebenden und Krankenkassen verpflichtend angewandt wird.

Zahlen des GKV-Spitzenverbands zeigen: Arbeitgeber haben 2023 insgesamt knapp 82 Millionen eAU ihrer Arbeitnehmenden abgerufen, pro Monat waren es durchschnittlich 6,8 Millionen (für Dezember 2023 liegen noch keine vollständigen Daten vor, daher wurde für diesen Monat ein Durchschnittswert der Monate Januar bis November verwendet). Die Monate mit den meisten abgerufenen eAU waren März (8,9 Millionen) und November (9,1 Millionen).

Ärztinnen und Ärzte nutzen die eAU häufiger als Arbeitgeber

Der Abruf der eAU durch Arbeitgeber ist nur ein Teil des Verfahrens. Ärztinnen und Ärzte senden die Krankmeldungen ihrer Patientinnen und Patienten direkt und digital an deren Krankenkasse. Hier werden deutlich mehr eAU verschickt: Im Schnitt sind es monatlich 9,5 Millionen. Dass ärztliche Praxen mehr eAU ausstellen, als von der Arbeitgeberseite abgerufen werden, kann verschiedene Gründe haben, so der GKV-SV. Unter anderem sei zu vermuten, dass einige Arbeitgebende noch immer eine Krankmeldung auf Papier von ihren Mitarbeitenden verlangen.

Genauerer Blick auf Krankenstand möglich

Ein Nebeneffekt der eAU: Das Verfahren erfasst Krankmeldungen vollständiger, als es bisher möglich war, und schafft einen realistischeren Blick auf den Krankenstand der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Bislang habe die Gesamtzahl der Krankmeldungen in Deutschland nur grob geschätzt werden können. Es habe eine Dunkelziffer gegeben, weil Arbeitnehmer insbesondere bei kurzen und akuten Erkrankungen teilweise keinen Nachweis ihrer Krankmeldung bei der Krankenkasse eingereicht haben. In den Statistiken fehlten diese Krankmeldungen.

Mehr eAU als bislang erwartet

Im Allgemeinen ging man bisher von rund 70 bis 80 Millionen Bescheinigungen pro Jahr aus, welche bereits im ersten Jahr nach Einführung der eAU übertroffen wurden. Die Gesamtsumme der eAU im ersten Jahr des Regelbetriebs bildet daher den Ausgangspunkt für exaktere Vergleiche und Auswertungen in künftigen Jahren.

Pfeiffer hofft auf positive Wirkung für andere Anwendungen

Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende beim GKV-Spitzenverband: „Die elektronische Krankmeldung funktioniert – das belegen die Zahlen des ersten Jahres im Regelbetrieb. Dass sich die Anwendung flächendeckend etabliert hat, ist ein großer Schritt für die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Ich hoffe, dass auch die beiden anderen tragenden Säulen der Digitalisierung, das E-Rezept und die elektronische Patientenakte, ebenso erfolgreich werden.“

Reference: Wirtschaft Praxis Telematikinfrastruktur Team Unternehmen Dentallabor

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