0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
157 Views

IAB: Im 3. Quartal 2024 wurden so wenige Überstunden wie noch nie gemacht – mehr Erwerbstätige

(c) Edler von Rabenstein/Shutterstock.com

Die bezahlten und unbezahlten Überstunden je Arbeitnehmerin beziehungsweise Arbeitnehmer sind seit der Pandemie um mehr als ein Drittel gefallen. Dies geht aus der Ende November veröffentlichten Arbeitszeitrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Die Beschäftigten machten im dritten Quartal 2024 im Schnitt 3,3 bezahlte und 3,9 unbezahlte Überstunden.

Fast jeder neunte Beschäftigte hat einen Zweitjob

„Es werden so wenige Überstunden wie noch nie geleistet. Aber mittlerweile hat fast jeder neunte Beschäftigte einen zweiten Job“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Insgesamt gingen rund 4,6 Millionen Beschäftigte einer Nebentätigkeit nach, 1,2 Prozent mehr als noch im dritten Quartal 2023. Damit folgt die Entwicklung dem langfristigen Aufwärtstrend.

46,1 Millionen Erwerbstätige

Die Zahl der Erwerbstätigen nahm um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu und lag im dritten Quartal 2024 bei knapp 46,1 Millionen. Insgesamt arbeiteten die Erwerbstätigen in Deutschland im dritten Quartal 2024 15,7 Milliarden Stunden. Das bedeutet einen Anstieg von 0,4 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Die Arbeitszeit pro erwerbstätige Person betrug im dritten Quartal 2024 340,7 Stunden – damit zeigt sich mit +0,2 Prozent ein leichter Zuwachs gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Anstieg liegt vor allem an einem positiven Kalendereffekt – im dritten Quartal 2024 gab es aufgrund der Lage der Wochenenden einen Arbeitstag mehr als im Vorjahresquartal.

100.000 Vollzeitjobs weniger, dafür 200.000 Teilzeitjobs mehr

Die Teilzeitquote ist im dritten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte gestiegen und liegt bei 39,7 Prozent. Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten ist um 1,1 Prozent gestiegen, die der Vollzeitbeschäftigten um 0,4 Prozent hingegen leicht gesunken. „Der Arbeitsmarkt ist zweigeteilt: fast 100.000 Vollzeitjobs weniger als vor einem Jahr – aber fast 200.000 Teilzeitjobs mehr. Die Industrie ist in der Krise, aber Erziehung und Pflege boomen“, so IAB-Ökonom Weber.

Krankenstand und Kurzarbeit

Der Krankenstand lag im dritten Quartal 2024 mit 5,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahres mit 5,4 Prozent. Nach ersten vorläufigen Hochrechnungen ist die Kurzarbeit im dritten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 89.000 Personen auf nun 217.000 Personen gestiegen. Angesichts der wirtschaftlichen Schwäche ist die Zahl der Kurzarbeitenden im längerfristigen Vergleich erhöht.  „Die meisten kommen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, insbesondere der Metall- sowie der Elektroindustrie und dem Maschinenbau“, so IAB-Forscherin Susanne Wanger.

Datengrundlage

Die IAB-Arbeitszeitrechnung ist das Schlüsselprodukt zu den geleisteten Arbeitsstunden in Deutschland und liegt den Statistiken zum Arbeitseinsatz in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zugrunde. Im August 2024 gab es eine Generalrevision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen des Statistischen Bundesamtes. In diesem Zusammenhang hat das IAB seine Arbeitszeitrechnung weiterentwickelt. Dabei wurden neue Daten und Methoden berücksichtigt und die Berechnungen für den Zeitraum ab 1991 entsprechend neu vorgenommen.

Die auf diese Weise ermittelten Zeitreihen erlauben somit weiterhin den langfristigen Vergleich der Arbeitszeitentwicklung ohne statistische Brüche. Eine detaillierte Darstellung der Revisionspunkte der IAB-Arbeitszeitrechnung wurde am 24. September 2024 im IAB-Forschungsbericht 20/2024 veröffentlicht.

Weitere Informationen zur Verbreitung von bezahlten und unbezahlten Überstunden, eine Tabelle zur Entwicklung der Arbeitszeit sowie eine lange Zeitreihe mit den Quartals- und Jahreszahlen ab 1991 ist abrufbar.

Reference: Praxis Team Wirtschaft Bunte Welt

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
12. Dec 2024

MFA- und ZFA-Tag 2025 – Austausch und Vernetzung

ZFA-Award: Teamwork, Spaß, Zusammenhalt und das Einbringen individueller Stärken zum Wohl der Praxis im Fokus
11. Dec 2024

„So lernt Deutschland“

IU Lernreport 2024: Studie zum Bildungs- und Lernverhalten in Deutschland – KI gewinnt an Bedeutung
11. Dec 2024

Zehn Jahre Weiterdenken

Kongress „Alles außer Zähne“ feiert am 10. und 11. Januar 2025 in Düsseldorf Jubiläum
11. Dec 2024

Neuheiten, Informationen und Gespräche an zwei Ständen

IDS 2025: Ivoclar stellt Innovationen vor und freut sich auf direkten Austausch mit Kundinnen und Kunden
10. Dec 2024

Schutz der IT-Infrastruktur ist so essenziell wie Zähneputzen

„Digitale Zahnarztpraxis“ bringt neue Herausforderungen – Johannes Benedikt Teltscher gibt Tipps für die Sicherheit von Daten und IT
10. Dec 2024

Pflegeperlen rollen Beläge ultrasanft weg

Dr. Liebe: Medizinische Zahncreme reduziert bestehende Plaque um 86,6 Prozent
9. Dec 2024

Hans Muff und die ePA: (k)ein digitales Weihnachtsmärchen

Nicht die ePA ist das Problem, sondern die Art und Weise, mit der das Projekt durchgezogen wird – die Kolumne von Dr. Uwe Axel Richter
9. Dec 2024

NRW: Erleichterungen für Zahnarztpraxen erreicht

NRW-Gesundheitsminister Laumann Vorreiter beim Bürokratieabbau – 25 Prozent der Behandlungszeit gehen durch überflüssige Bürokratie verloren