Seit Juli 2024 hat die Unimedizin Greifswald (UMG) eine eigenständige Poliklinik für Kinderzahnheilkunde. Angesiedelt ist sie innerhalb des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Damit geht die UMG einen weiteren wichtigen Schritt, um die Versorgung der Kinder in diesem Land zu verbessern. Die Zahnärztinnen und Zahnärzte der Kinderzahnheilkunde können sich nun noch konzentrierter Versorgung ihrer jungen Patientinnen und Patienten, aber auch der Forschung und studentischen Lehre widmen, so Prof. Christian Splieth, der erste Leiter der neuen Poliklinik. „Die Greifswalder Entscheidung, neben allgemeiner Pädiatrie, Kinderchirurgie und Kinderneurologie jetzt auch die Kinderzahnheilkunde als stabile und eigenständige Säule an der UMG zu stärken, erfüllt mich mit großer Freude.“
Fokus auf Langfristigkeit und Prävention
Das Fachgebiet war zuvor in der Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie, Endodontologie, Kinderzahnheilkunde und Präventive Zahnheilkunde angesiedelt. Bei der Umstrukturierung stellen Langfristigkeit und Prävention zwei besonders wesentliche Aspekte dar: „Wir können so für die Kinder – und damit die Zukunft unseres Landes – langfristig gesunde Zähne ermöglichen, deren spezialisierte zahnmedizinische Behandlung absichern und neue Therapien entwickeln“, betont Splieth. Denn Kinder bekommen neue Zähne – und das gleich zweimal. Im Gegensatz zur Erwachsenenbehandlung seien präventive Leistungen vom ersten Zahn bis zum 18. Geburtstag daher auch viel deutlicher im Krankensystem festgeschrieben. Daneben bleibe weiterhin der universitäre Fokus ein wesentlicher Schwerpunkt.
Säule der regionalen Versorgungsmedizin
Seit langem schon ist die enge Verknüpfung von Forschung und Lehre mit der Versorgung der Menschen in der Region ein wesentlicher Bestandteil der Greifswalder Kinderzahnheilkunde: „Sie wurde bereits im Rahmen der neuen, seit dem Jahr 2020 schrittweise umzusetzenden, Approbationsordnung Zahnmedizin gestärkt“, erklärt Prof. Karlhans Endlich, Wissenschaftlicher Vorstand der Unimedizin Greifswald. Damit wurde die Kinderzahnheilkunde auch ein eigenes, praktisches Prüfungsfach im Staatsexamen. Zudem führe sie seit mehr als zehn Jahren eine Spezialisierung als Masterstudiengang durch. „Die Kinderzahnheilkunde ist inzwischen so groß und erfolgreich, dass eine selbstständige Struktureinheit geradezu erforderlich ist“, hebt Endlich hervor.