0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1618 Views

Studie zeigt, dass betriebliche Vorsorgeprogramme der ideale Weg sind, Mundgesundheit zu verbessern

Kinder müssen Zähneputzen erst lernen, aber als Erwachsene scheinen sie ihr angeeignetes Wissen wieder zu vergessen: Um das zu verbessern, haben Zahnärzte der Universität Witten/Herdecke in einer für Deutschland ersten Studie nachgewiesen, dass intensive Schulung im Rahmen eines betrieblichen Vorsorgeprogramms helfen kann.


Prof. Dr. Stefan Zimmer verantwortet die Studie und ist der Leiter des Departments für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Witten/Herdecke. Die Zahnärzte Filiz und Enis Su unterstützten ihn dabei. Foto: Universität Witten/Herdecke

„Wir konnten zeigen, dass die Probanden weniger Zahnfleischbluten hatten, weniger Zahnbeläge aufwiesen und das Zahnfleisch auch deutlich besser am Zahn abschloss“, fasst Prof. Dr. Stefan Zimmer von der Universität Witten/Herdecke das Ergebnis zusammen.

Deutsche Erwachsene im internationalen Vergleich schwächer

Bei zwölfjährigen Kindern gibt es in Deutschland seit 1990 86 Prozent weniger Karies, damit steht Deutschland auf einem Spitzenplatz bei der Zahngesundheit. Leider geht diese deutliche Führung bei den Erwachsenen wieder verloren: Bei den 35- bis 44-Jährigen belegte Deutschland nur Platz sechs in einem Vergleich mit zehn europäischen Ländern, den USA und Australien.

„Das war für uns der Anlass nach Wegen zu suchen, wie wir das Wissen um Vorbeugung und einfache vorbeugende Maßnahmen an Erwachsene herantragen könnten. Und da war schnell klar, dass wir ein niedrigschwelliges Angebot am Arbeitsplatz testen müssen“, schildert Prof. Zimmer den Hintergrund der nun veröffentlichten Studie.

Betriebliche Vorsorgeprogramme erzielen gute Wirkung

Den Mitarbeitenden eines Tierfutterherstellers, also eines Betriebes mit Arbeitsplätzen in Büro und Produktion, wurde zunächst ein Lehrvideo zur Zahnpflege gezeigt. Außerdem wurde ihnen die Wirkung von zuckerfreiem Kaugummi und einer Mundspüllösung erklärt, die Fluorid und einen Wirkstoff gegen Mikroben enthielt. Diese Produkte wurden den Probanden der Studie für den Zeitraum eines Jahres zur Verfügung gestellt.

Vor Beginn dieser Anwendung wurden die drei Mundhygiene-Indizes Papillen-Blutungsindex (PBI), der modifizierte Approximal-Plaque-Index (mAPI) sowie Sondierungstiefenmessungen (STM) erhoben. Von den 144 in die Pilotstudie eingeschlossenen Probanden konnten 85 nach einem Jahr nachuntersucht werden.

Alle drei Indizes zeigten nach einem Jahr eine deutliche Verbesserung. Der entsprechende Summenscore verbesserte sich von 10,68 (1,93) auf 9,97 (1,60) (p<0,05). Der PBI verbesserte sich von 0,43 (0,40) auf 0,31 (0,36) (p<0,05), der mAPI von 1,54 (0,51) auf 1,35 (0,39) (p<0,01). Die STM waren von 1,83 (0,39) auf 1,56 (0,36) (p<0,001) reduziert. „Diese Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass solche betrieblichen Vorbeugungsprogramme eine gute Wirkung erzielen“, erläutert Prof. Zimmer die Ergebnisse.

Forum Zahn- und Mundgesundheit Deutschland unterstützt die Studie


Die bundesweite Initiative setzt sich für den Dialog mit Partnerinnen und Partnern aus Wissenschaft, Politik, Verbänden und Wirtschaft ein. Mitglieder sind die Bundeszahnärztekammer (Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Dr. Sebastian Ziller), Mars Wrigley (Nina Wenzl) sowie Prof. Dr. Stefan Zimmer von der Universität Witten/Herdecke. Aktuelle Schirmherren des Forums sind Sabine Dittmar MdB, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion und Dietrich Monstadt MdB, Berichterstatter für die Zahnärzte, CDU/CSU-Mitglied im Ausschuss für Gesundheit. Gefördert wird das Forum vom Wrigley Oral Healthcare Program.


 

Titelbild: shutterstock.com/Africa Studio
Reference: Universität Witten/Herdecke Zahnmedizin Prävention und Prophylaxe

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
7. Mar 2025

Gemeinsam weiter wachsen und neue Impulse setzen

27. Fellow Meeting der ITI-Sektion Deutschland am 14. und 15. Februar 2025 in Geisenheim-Johannisberg
7. Mar 2025

Zahntransplantation als Alternative zur Implantation

Ein Patientenfall mit Autotransplantation impaktierter Eckzähne im Oberkiefer
6. Mar 2025

Lasst Fakten sprechen: Facts of Ceramic Implants Part III

3. Europäischer Kongress für Keramikimplantologie nimmt Wissenschaft und Praxis im Fokus
6. Mar 2025

Valide Studien machen den Hype zu Hope

Interview mit Priv.-Doz. Dr. Dr. Markus Schlee zu seinem Workshop beim Osteology Symposium im Mai in Düsseldorf
5. Mar 2025

Hohe Krankheitslast verursacht Anstieg bei Antibiotika-Verordnungen 2023

Trend zu höherem Verbrauch 2023 auch in anderen EU-Ländern erkennbar
5. Mar 2025

AfG-Elmex-Vortragspreis 2025 verliehen

Auszeichnung auf der 57. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Grundlagenforschung der DGZMK
4. Mar 2025

Unterschiede und Therapie von Abrasionen, Erosionen und Attritionen

ZA Johannes Peus fasst die wichtigsten Facts für den Praxisalltag zusammen
4. Mar 2025

Vollkeramik – Netzwerk – Impulse

Der Zahngipfel 2025 findet Mitte April in Oberstdorf statt