Wie legt man in der Praxis mit vertretbarem Aufwand ästhetisch ansprechende und möglichst „unsichtbare“ Kompositfüllungen im Front- und Seitenzahnbereich? Zu dieser Frage bietet Dr. Martin Sorger in Zusammenarbeit mit GC in Österreich regelmäßig Workshops und Kurse an.
Sorger war vor seinem Zahnmedizinstudium als Zahntechniker tätig. Dadurch beschäftigte er sich schon vor dem Studium mit Kompositschichttechniken. Bereits während seines Studiums versuchte er, mit seinen zahntechnischen Vorkenntnissen die perfekt adaptierte „unsichtbare“ Füllung zu gestalten – und arbeitet auch in der Praxis immer wieder daran, die Techniken zu optimieren. Der Workshop, den Sorger für GC konzipiert hat, gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil.
Im theoretischen Teil gibt der Dozent zuerst im Allgemeinen Informationen zu den Kompositen und den zur Verarbeitung benötigten Materialien. So geht es um die chemische Zusammensetzung oder die verschiedenen Bonding-Generationen. Danach präsentiert er Patientenfälle und erläuterte anhand dieser seine Strategie bei der Kompositschichttechnik.
Praktischer Teil am Modell
Im praktischen Teil übten die Kursteilnehmer das vorher gezeigte Vorgehen an Zahn 21 auf einem Frasacomodell. An diesem Zahn war die mesiale Ecke zuvor wegpräpariert worden. Erstellt wurde zunächst eine Silaplast-Abformung, die die spätere Adaptation des Komposits in Schichten erleichtert. Der Nachbarzahn wurde mit Teflonband separiert und abgedeckt.
Die Kursteilnehmer arbeiten in den Workshops mit den neuesten Produkten von GC Europe. Zu jedem verwendeten Produkt werden die Indikation, Verarbeitung und die Vorteile im Vergleich zum Vorgängerprodukt erklärt.
In unserem Workshop wurde das Komposit Essentia (GC) eingesetzt. Es verfügt über ein Farbsystem mit nur sieben Farben und ist ein lichthärtendes, röntgenopakes Universalkomposit. Das Restaurationsmaterial ermöglicht dem Behandler, mit nur sieben Spritzen eine perfekte ästhetische Lösung für alle Kavitätenklassen zu erzielen. Hervorgehoben wurde, dass sich dieses System besonders eigne, die unterschiedlichen und sich mit der Zeit verändernden Eigenschaften von Zahnschmelz und Dentin durch die Farbe und Transluzenz des Komposits zu reproduzieren. Das Essentia-System ermögliche damit ästhetische Restaurationen für jede Altersklasse.
Tipps für die Ausarbeitung
Der Übungsteil umfasst nicht nur die Schichtung des Komposits, sondern auch dessen Ausarbeitung. Es werden die hierfür am besten geeigneten Fräser und Polierer erklärt und deren optimale Anwendung.
Besonders interessant und innovativ ist das GC Modeling Liquid. Hierbei handelt es sich um eine Modellierflüssigkeit, die mit einem Pinsel auf die zuvor gelegte Schicht Komposit aufgebracht wird. Dadurch kann man die oberste Schicht perfekt den anatomischen Gegebenheiten des Zahns, auch Fissuren anpassen, sie wird perfekt glatt und erhält eine schöne Oberfläche, was auch die Nachbearbeitung erleichtert.
Individuelle Betreuung
Die Zahl der Teilnehmer ist auf zwölf begrenzt, was eine individuelle Betreuung durch Dr. Martin Sorger ermöglicht. Auch wenn nicht alle Vorgehensweisen und Empfehlungen sich mit dem decken, was wir als Zahnmedizinstudenten in der Ausbildung zu Kompositfüllungen in Theorie und Praxis lernen, konnten wir doch hilfreiche Tipps und Tricks mitnehmen und Erfahrungen mit anderen Füllungsmaterialien und Hilfsmitteln sammeln. Mehr Informationen zu den Kursen mit Dr. Sorger gibt es auf der Internetseite von GC.
Niels Karberg, Nico Rothenaicher, Krems a.d. Donau (Österreich)
Die Autoren dieses Beitrags, Niels Karberg (rechts) und Nico Rothenaicher, studieren derzeit im 11. Semester Zahnmedizin an der DPU (Danube Private University) in Krems und absolvieren parallel ihren Bachelor im Medizinjournalismus. (Foto: Privat)