Es dürfte spannend werden auf dem 33. Kongress der DGI, der 2019 vom 28. bis 30. November in Hamburg stattfindet. Unter dem Motto „Konzepte im Wettstreit“ hat das verantwortliche Präsidenten-Duo – DGI-Vizepräsident Prof. Dr. Florian Beuer MME, Berlin, und DGI-Pastpräsident Prof. Dr. Frank Schwarz, Frankfurt, – die Disputation zum dominanten Format gemacht.
Die Diskussion zwischen ausgewiesenen Expertinnen und Experten, die ihre jeweiligen Konzepte und Lösungsmöglichkeiten bei ausgewählten Fragestellungen präsentieren, gehört bei DGI-Kongressen zu den beliebten Formaten. „Wir setzen bei unserem 33. Kongress in diesem Jahr nun ganz konsequent auf dieses Format, das von Interaktion und Diskussion lebt“, erklärt Prof. Schwarz, „und wir sind uns sicher, dass der Kongress dadurch lebhaft und interessant wird“, ergänzt Prof. Beuer.
Es geht nicht um den „schönsten Fall“
Wie immer werden die Moderatoren, deren Verantwortung die DGI in den vergangenen Jahren deutlich ausgeweitet hat, zu Beginn der Sitzung in das Thema einführen und die Diskussion leiten. Die Experten, die ihr jeweiliges Konzept präsentieren, sind ebenfalls stark gefordert. „Es geht nicht darum, dass ein Referent seinen schönsten Fall präsentiert“, erklärt Beuer, „sondern dass er quasi als Anwalt seines Konzeptes auftritt.“
Die beiden Präsidenten erwarten von den Referenten eine Präsentation, die Wissenschaft und Praxis verknüpft. „Es soll keinen Krieg der Studien geben, sondern wir wünschen uns Argumente, Fakten und Informationen, warum jemand auf ein bestimmtes Konzept in seiner täglichen Praxis setzt, wie seine persönliche Lernkurve war und welche praktischen Tipps er aus seinem Erfahrungsschatz an die Kolleginnen und Kollegen weitergeben kann“, so Beuer. Ergänzt werden die Disputationes durch die Präsentation von DGI-Leitlinien, von denen in den vergangenen Jahren eine Vielzahl erarbeitet wurden.
Die richtige Mischung
Das Prinzip, dass die DGI auch in den Praxiskursen des Continuums verfolgt, wird bei diesem Kongress zum bestimmenden Element werden: Die Mischung aus Wissenschaft, Theorie, praktischer Erfahrung, Diskussionen und Hands-on. „Unsere Kolleginnen und Kollegen können verschiedene Konzepte in den Sitzungen kennenlernen und werden im neuen Format des „Implant Village“ diese Ideen und Konzepte auch erleben, erfahren und teilweise direkt erproben können“, so Schwarz. Dies ist die beste Methode, sich selbst eine Meinung bilden zu können.
Hinzukommen die bewährten Tischdemonstrationen, die in Kleingruppen den Austausch mit Experten über Fragen der täglichen Praxis auf Augenhöhe bieten. Die Konzepte im Wettstreit spannen einen weiten Bogen durch die gesamte Implantologie – angefangen von der Planung eines Eingriffs, über den Implantatationszeitpunkt, Implantatmaterialien bis hin zum Disput über Vor- und Nachteile festsitzender und herausnehmbarer Versorgungen. Am Samstag stehen prothetische Konzepte auf der Agenda, es geht um Konzepte für die Augmentation von Weich- und Hartgeweben und um verschiedene Therapiekonzepte bei Periimplantitis.
Erstmals mit Live-OP
Ein Aspekt der Implantologie mit besonders dynamischer Entwicklung ist der Implantationszeitpunkt. „Hier scheint zurzeit ein Umdenken stattzufinden“, so Schwarz, „was wir auch an den Entwicklungen bei den Herstellern sehen.“ Darum wird es zu diesem Thema auch erstmals eine Live-OP auf dem Kongress geben.
Ein internationales Forum gibt Einblicke in Konzepte, die in anderen Ländern verfolgt werden und die Landesverbände Niedersachsen und Norddeutschland gestalten gemeinsam das Forum der Landesverbände. Mit dabei sind auch wieder bewährte Partner-Organisationen wie die AG-Keramik, die Osteology Foundation und erstmals die Oral Reconstruction Foundation. Und natürlich bietet die internationale Implant expo mit mehr als 100 Ausstellern Orientierung und Informationen.
Ein großes Familientreffen
Der Kongress sorgt auch für das Wiedersehen mit Freunden und Kollegen und spricht mit seinen Foren und Themen alle Berufsgruppen an, die in der Implantologie zusammenarbeiten. Darum werden auch die Zertifikate an die Absolventen der verschiedenen Curricula auf den Gebieten Zahnmedizin, Zahntechnik und Team-Assistenz in einer gemeinsamen Sitzung vergeben, gefolgt von einer DGI Geburtstagsparty. „Da wird zusammenkommen und zusammen feiern, was in der DGI zusammengehört und was die DGI ausmacht“, schmunzelt Beuer.