Die Studienlage zu modernen zweiteiligen Keramikimplantat-Systemen ist noch ausbaufähig, da diese Systeme noch nicht lange auf dem Markt verfügbar sind. Aktuell läuft unter Beteiligung der Uniklinik eine interessante Studie zu einem solchen System an mehreren Standorten in Frankfurt (Main).
Im August 2018 starteten die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Frankfurt (Leitung Univ.-Prof. Dr. Dr. Dr. Robert Sader), die Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Implantologie der Universität Frankfurt (Carolinum; Leitung Univ.-Prof. Dr. Frank Schwarz) in Kooperation mit einer auf Keramikimplantate spezialisierten Praxis (Dr. Werner Hölscher, Frankfurt) eine Beobachtungsstudie. Untersucht werden soll in einer zeitlich konzentrierten Fallserie ein modernes keramisches Implantatsystem. Hierbei wurden innerhalb von drei Tagen in den drei Studienstandorten insgesamt 20 Patienten mit 40 Keramikimplantaten (Straumann PURE CI) erfolgreich versorgt.
Alle Patienten prothetisch versorgt
Unter der Leitung des Studienkoordinators PD Dr. Jonas Lorenz (MKG Uniklinik Frankfurt) erfolgte nun – ebenfalls konzentriert auf drei Tage – die prothetische Versorgung aller Patienten an allen drei Standorten. Unterstützt wurden die jeweiligen Teams in einer Peer-to-Peer Kooperation unter anderem durch Zahnmediziner (Prof. Dr. Michel Dard, Columbia Universität New York/USA, und Dr. Susy Cok) des Industriepartners Straumann.
Nach digitaler intraoraler Abformung der Mundsituation bei den Patienten wurden die Kronen mit Unterstützung des Industriepartners (ZTM Boris Martin) bereits im Vorfeld in Basel gefertigt und konnten so zeitnah während der dreitägigen prothetischen Versorgungsphase problemlos eingesetzt werden. Die Patienten werden nun über die nächsten Jahre in regelmäßigen Follow-Ups weiter untersucht.
Interessanter und nachhaltiger Ansatz
„Die Kombination aus innovativen, modernen Keramikimplantaten mit einem neuen, hocheffizienten wissenschaftlichen Studiendesign und der Einbindung von Experten aus Universität, Praxis und Industrie schafft einen interessanten und nachhaltigen wissenschaftlichen Ansatz der als Vorbild für zukünftige wissenschaftliche Untersuchungen dienen kann“, so die Bewertung des Industriepartners Straumann.