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20. Lübecker hoT-Workshop behandelte auch zahnmedizinische Themen

Die hypoallergene orthomolekulare Therapie (hoT) zielt als Therapieform auf die Selbstregulation des Körpers durch Zuführung reiner Mikronährstoffe zur biologischen Aufwertung einer gesunden, frischen Nahrung. Ihr zugrunde liegt die Erkenntnis, dass die moderne Lebensweise mit Fast Food, Stress und Umweltgiften sowie die Einnahme von Medikamenten den Bedarf an Mikronährstoffen in die Höhe treiben. Eine Unterversorgung der Zelle erzeugt demnach früher oder später gesundheitliche Probleme und behindert die Wirksamkeit vieler Therapien und Arzneien.

Auf Basis dieser Erkenntnisse kamen am 7. Dezember 2019 mehr als 100 Therapeuten zum 20. Lübecker hoT-Workshop zusammen. Dieser von der Firma hypo-A unterstützte jährliche Workshop hat traditionell einen zahnmedizinischen Fokus. In diesem Jahr wurden  Parodontitis und CMD als regulative Störung thematisiert und unterstützende Behandlungsmöglichkeiten vermittelt. Eine interessante Erfahrung für die anwesenden Zahnärzte und zahnmedizinischen Fachangestellten. Wissenschaftlicher Leiter war Peter-Hansen Volkmann, Arzt für Naturheilverfahren, Allgemein- und Sportmedizin und Entwickler der hoT.

„Die Therapie einer CMD ist immer ein ganzheitlicher Ansatz“

Zahnarzt und Vorstandsmitglied der Landeszahnärztekammer Hessen (LZKH), Prof. Dr. Olaf Winzen stellte seinen ganzheitlichen Behandlungsansatz bei Craniomandibulärer Dysfunktion (CMD) vor. Seiner Ansicht nach lernen viele Ärzte in ihrer Ausbildung nicht mehr, den Körper und den Menschen zu deuten. Es sei essenziell, an den Ursachen und nicht an den Symptomen einer CMD zu arbeiten. Der Mensch sei über die Struktur seines Mikrobioms niemals statisch, sondern immer in Bewegung – und müsse deshalb ganzheitlich betrachtet werden. Die digitale Verfahrenskette gehöre ans Ende und nicht an den Anfang aller Untersuchungen

Bei den meisten Patienten ist der M. pterygoideus lateralis gestört. Das effizienteste Mittel, diesen zu entspannen, ist laut Winzen ein Frontzahn-Jig. 75 Prozent der CMD-Patienten, die ihre Ernährung umstellen und regelmäßig den Jig anwenden, sind nach kurzer Zeit beschwerdefrei und benötigen keine zahnärztliche Therapie mehr. Unter der hoT verkürzt sich die Therapiedauer laut Winzen maßgeblich. Er empfiehlt seinen Patienten begleitend zur Behandlung B-Vitamine, Coenzym Q10, die Vitaminkombination A/D/E/K und die Mikronährstoffkombination Magnesium/Calcium.

Im Fazit sagte Winzen, es sei bezeichnend, dass CMD-Patienten immer jünger würden. Eine schlechte Ernährung in Kombination mit massivem Stress bereiteten chronischen Erkrankungen den Weg. Man müsse an den Ursachen vieler Krankheiten ansetzen: „Bruxismus gibt es zum Beispiel nicht, die Leitlinie ist Quatsch – wir müssen Stress reduzieren!“

Mundhöhle als gut zugängliches Frühwarnsystem

Als Abschlussredner machte der Zahnarzt und Parodontologe Dr. med. dent. Heinz-Peter Olbertz deutlich, dass Krankheit nicht in erster Linie von den Keimen abhängt, sondern vom Milieu, in dem sie sich bewegen. „In der Zahnheilkunde ist zu wenig Wissen über Medizin vorhanden“, so Olbertz. Dabei seien die Korrelationen zwischen Zahn- und Systemerkrankungen eklatant: Schon eine Karies sei mit Diabetes mellitus, Herzkreislauferkrankungen und zerebrovaskulären Erkrankungen assoziiert. Bei der Parodontitis gebe es zusätzlich Zusammenhänge mit COPD, Demenz, Psoriasis und Lungenkrebs.

Eine gesunde Mundhöhle sei „kontrolliert entzündet“, so Olbertz. Bei einer Parodontitis sei dieser Zustand außer Kontrolle geraten und habe sich chronifiziert. Olbertz empfiehlt die aktive Matrix-Metalloproteinase-8 (aMMP-8) als Indikator für Zustand und Verlauf einer parodontalen Erkrankung. Als Standardtherapie arbeitet er mit der viermonatigen bilanzierten Diät Itis-Protect zum Diätmanagement bei Parodontitis. Besonders wichtig sind Olbertz die Omega-3-Fettsäuren, die Symbioselenkung im Dünndarm und die Regulation des Säure-Basen-Haushalts mithilfe von Magnesium-Calcium. Diese drei Supplemente empfiehlt er seinen Parodontitis-Patienten auch im Anschluss an die Behandlung.

Nach Abschluss der Therapie führt er einmal pro Jahr den aMMP-8-Test und kinesiologische Testungen durch. Wenn sich dabei Auffälligkeiten ergeben, erhöht er die Dosierung oder empfiehlt zusätzlich Spurenelemente oder Coenzym Q10. „Mein größtes Problem sind die Selbstversorger. Regelmäßig kommen Patienten mit unterschiedlichen Nahrungsergänzungen“, berichtet er abschließend. „Ich mache dann immer verblindete kinesiologische Testungen, indem ich diese Produkte mit denen von hypo-A vergleiche. Die Mikronährstoffe von hypo-A sind in allen Vergleichen am verträglichsten. Dann muss ich meinen Patienten erneut erklären, warum sie genau diese Produkte einsetzen sollten, wenn sie ihre orale, aber auch die systemische Gesundheit nicht gefährden wollen.“

Balance von Zellen und Mikrobiom

Nach einem inspirierenden und mitreißenden Tagungstag gingen alle Teilnehmer mit einem breiten Konsens nach Hause: Grundlage unserer Gesundheit ist eine verträgliche, frische und ökologische Ernährung, denn eine schlechte Ernährung in Kombination mit Stress sowie Alltags- und Umweltfaktoren ist die Ursache der meisten Erkrankungen. Mikronährstoffe ergänzen die Ernährung in vielen Situationen sinnvoll und können, richtig eingesetzt, Gesundheit und Laborwerte verbessern und den polypharmazeutischen Teufelskreis stoppen. Viele Faktoren sind für die Balance von Zellen und Mikrobiom ausschlaggebend. Studien zur Wirksamkeit unterschiedlicher Substanzen müssen die Versorgung der Patienten als gemeinsame Grundlage viel intensiver berücksichtigen. Und nicht zuletzt müssen Ärzte wieder verstärkt lernen, den Körper und den Menschen zu deuten, damit sie nicht nur Symptome bearbeiten, sondern Gesundheit und Regulation ganzheitlich anstreben.

Reference: hypo A Interdisziplinär Zahnmedizin Fortbildung aktuell Parodontologie

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