Auf mehr als fünf Euro pro Versorgungsfall belaufen sich die Mehrkosten für den erhöhten Hygieneaufwand im gewerblichen Dentallabor. Das hat eine vom Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI) durchgeführte Laborbefragung ergeben. Der Verband fordert daher eine Ausgleichsregelung wie bei den Hilfsmittelerbringern.
Im gerade verabschiedeten Gesetz zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Pflege (GPVG) gibt es eine Neuregelung, wonach nun auch die Hilfsmittelerbringer mit den gesetzlichen Krankenkassen einen Ausgleich der Kosten für erhöhte Hygienemaßnahmen infolge der Covid-19‐Pandemie vereinbaren können. Für das als gefahrengeneigt eingestufte Zahntechniker-Handwerk hatte der VDZI ebenfalls eine solche Ausgleichsregelung gefordert, die aber nicht aufgenommen wurde. Man forderte daher weiterhin auch für die Zahntechniker eine vergleichbare Ausgleichsregelung wie für die Hilfsmittelerbringer, so der Verband in einer aktuellen Presseinformation.
Höhere Anforderungen von der Berufsgenossenschaft
Diese sei notwendig, denn auch Zahntechniker stünden täglich in engem Austausch mit dem zahnärztlichen Praxispersonal und müssten seit vielen Monaten im Labor in einen deutlich höheren Arbeitsschutz und zudem in Hygienemaßnahmen für eine sichere Liefer‐ und Transportkette zwischen zahntechnischem Labor und den Zahnärzten investieren. Der Mehraufwand wird zudem seitens der Berufsgenossenschaft der Dentallabore BG ETEM (Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse) deutlich. Die BG ETEM komplettierte die ohnehin bereits hohen Hygiene- und Sicherheitsstandards infolge der Pandemie in ihrer Übersicht „Ergänzung der Gefährdungsbeurteilung für Dentallabore zum Schutz vor Infektionen mit dem Coronavirus“. Hier wurden zusätzliche Maßnahmen beschrieben, die über die bisher gemäß DGUV-I 203-021 „Zahntechnische Laboratorien –Schutz vor Infektionsgefahren“ geltenden Hygieneregeln für Dentallabore hinausgehen, so der VDZI.
Investitionen und Kosten für Umbauten und Schutzmaßnahmen
In einer vom VDZI durchgeführten Laborbefragung ergibt sich durchschnittlich je Versorgungsauftrag eine zusätzliche pandemiebedingte Mehrbelastung von durchschnittlich mehr als fünf EURO. Ursächlich hierfür seien vor allem der stark erhöhte Verbrauch von Desinfektionsmitteln, Schutzkleidung wie Einmalhandschuhe und Mundschutz in den Laboren ebenso wie in der gesamten Logistikkette. Aber auch die Ausgaben für Investitionen in sichere Abtrennungen von Arbeitsplätzen, Raum- und Maschinenzugängen sind hier relevant. „Die häufig inhabergeführten klein- und mittelständischen Zahnlabore tragen diese Kosten selbst“, so der VDZI.
Forderungen in laufendes Stellungnahmeverfahren eingebracht
Der VDZI wiederholt daher in diesen Tagen seine Forderung nach einer vergleichbaren Ausgleichsregelung für die pandemiebedingten Sonderausgaben für Schutz- und Hygienemaßnahmen in einem weiteren laufenden Stellungnahmeverfahren gegenüber dem Bundesministerium für Gesundheit.