Die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie (ADT) ist immer die beste Gelegenheit, sich in Sachen Prothetik und Zahntechnik auf den neuesten Stand zu bringen. Das galt auch in diesem Jahr – wenn auch die Teilnehmenden nur online dabei sein konnten. Der Bericht in der Juli-Ausgabe der „Quintessenz Zahntechnik“ fasst die Themen und Highlights des Programms kompakt zusammen.
Zwar waren die Referenten und der Vorstand der ADT nach Nürtingen gereist und referierten und moderierten auf der Bühne – das Publikum schaute zahlreich und offensichtlich motiviert per Bildschirm zu. Angesichts der Pandemie hatte sich die ADT schließlich doch entschlossen, die Tagung virtuell zu veranstalten, nachdem zunächst eine Präsenz- und eine Hybridveranstaltung geplant worden waren. Ein Kraftakt für die Organisatoren und den Vorstand, der sich jedoch lohnte. Fast 800 Zahntechniker und Zahnärzte hatten sich angemeldet und verfolgten 25 Vorträge zum diesjährigen Schwerpunktthema „Patientenorientierte Diagnostik im Team – von analoger Kompetenz bis künstliche Intelligenz“.
Die Quintessenz Zahntechnik, kurz QZ, ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für alle Zahntechniker und zahntechnisch interessierte Fachleute, die Wert auf einen unabhängigen und fachlich objektiven Informationsaustausch legen. Im Vordergrund der Beiträge und Berichterstattung steht die Praxisrelevanz für die tägliche Arbeit. In dieser Zeitschrift finden sich Zahntechniker, Dentalindustrie und die prothetisch orientierte Zahnarztpraxis mit ihren Anliegen nach einer hochwertigen Fortbildung gleichermaßen wieder. Zur Online-Version erhalten Abonnenten kostenlos Zugang. Mehr Infos zur Zeitschrift, zum Abo und zum Bestellen eines kostenlosen Probehefts finden Sie im Quintessenz-Shop.
Die ADT hat sich vorgenommen, besonders verdiente Persönlichkeiten der Zahnmedizin und Zahntechnik zu ehren – in diesem Jahr wurde Prof. Alexander Gutowski für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Neben den Fachthemen ging es in Vorträgen von Rechtsanwalt Dr. Karl-Heinz Schnieder um die Perspektiven für Praxen und Labore, Reinhard Karger beleuchtete die Frage, ob Maschinen denken können.
Keramik und die Digitalisierung im Fokus der Vorträge
Ein Schwerpunkt: Keramik. Von Keramikimplantaten bis zur Verblendkeramik beleuchteten die Referierenden aktuelle Erkenntnisse und gaben Tipps und Hinweise aus dem Alltag für den Alltag. In dieser Mischung aus wissenschaftlichem Hintergrund und Erfahrungen der Praxis/des Labors liegt der große Mehrwert der ADT-Jahrestagung, das spiegelte sich auch in den Vorträgen rund um den digitalen Workflow. Wo Digitalisierung von Arbeitsschritten sinnvoll ist und wo nicht, auch das zeigten die Vorträge. Mehr dazu im Bericht in der „Quintessenz Zahntechnik“ 7/2021.
Digitale Totale im Erfahrungsbericht
Die „digitale Totale“, auch Thema bei der ADT, jedenfalls hat die Praxisreife erreicht. Lesenswert dazu ist der Beitrag von ZT Jens Richter im aktuellen Heft. „Die digitale Fertigung von Prothesen wird neben der analogen Fertigung in der Zukunft in vielen Laboren und Praxislaboren Einzug halten, da die Vorteile der einfachen und effizienten Fertigung auf der Hand liegen. Die immer besser werdende Vernetzung der Praxen mit den Laboren und die steigende Zahl an Intraoralscannern wird diesen Trend verstärken“, so das Fazit des Autors zu seinem Erfahrungsbericht zum Einsatz der Software inLab SW 20.0 für die digitale Fertigung von Totalprothetik. Er zeigt das Vorgehen Schritt für Schritt am Beispiel der modernen Systematik, ein via QR-Code abrufbares Video zum Beitrag bietet einen Schnelldurchlauf zum digitalen Workflow.
Stiftaufbauten ohne Gusstechnik
Digitale Möglichkeiten behandelt auch der Erfahrungsbericht von ZTM Sebastian Hölzel zur Fertigung von Stiftaufbauten ohne Gusstechnik. Er beleuchtet die Prozesse und Ergebnisse für verschiedene Materialien – vom Scannen über das Designen bis zum Fertigen mit verschiedenen Techniken und zur Einprobe. Das Fazit des Autors: Zirkon sei zwar deutlich passgenauer als NEM, eigne aber dennoch nur bedingt für Stiftaufbauten, da ein abbrechender Zirkonwurzelstift entsprechende Komplikationen mit sich bringen könne. Weiterhin könnte sich das Befestigen des Aufbaus als schwieriger erweisen als bei NEM. „Aus Gründen der Stabilität und der Befestigung sind hier die Stiftaufbauten aus NEM klar im Vorteil, sollten aber zur besseren Kontrolle unbedingt auf einem 3-D-gedruckten Modell oder direkt im Patientenmund aufgepasst und nachgearbeitet werden. Mit einer exakten Parameterentwicklung und stetiger Kontrolle der Fräswerkzeuge könnte aber auch dieser Schritt langfristig eingespart werden. Zukunftsweisend könnte hier besonders das Lasersintern sein.“ Mehr dazu im Beitrag im Heft.
Von „Vorbild Natur“ bis Fehler beim Sintern
Außerdem unter anderem in der Juli-Ausgabe der „Quintessenz Zahntechnik“: Die beliebten Rubriken „Vorbild Natur“ und „Exzellente dentale Ästhetik“, die Meistermappe von Tom Rebbe mit der Teilaufgabe 2: Partiellen Prothese, ein Interview mit Julia Reichel-Kann und Kurt Reichel über ihre Begeisterung für vollkeramische Restaurationen, Stefan Schunkes „Auf den Punkt gebracht“ mit Facts und Tipps zum Bruxchecker. Dazu Beiträge zu Fehlern beim Sintern und ihre Folgen, monolithische Frontzahnrekonstruktionen und persönliche Entscheidungen für Auswahl und Umgang mit der Vielfalt der Keramiken.