Das Video von Prof. Dr. Benjamin Ehmke, Poliklinik für Parodontologie am Universitätsklinikum Münster, zeigt, wie eine fortlaufende unabhängige Umschlingungsnaht nach apikal verschobenem Mukoperiostlappen ausgeführt wird. Es ergänzt den Beitrag „Der apikal verschobene Mukoperiostlappen zur Taschenelimination bei Parodontitistherapie“ von Ehmke und Mitarbeitern aus Ausgabe 3/2020 der Zeitschrift „Parodontologie“.
Die „Parodontologie“ 3/2020 hat den Schwerpunkt „Resektive Parodontalchirurgie“. „Der Schwerpunkt dieser Ausgabe ist ein Plädoyer für die seit vielen Jahrzehnten etablierten resektiven Verfahrenstechniken. Es ist eine Erinnerung daran, dass die klassischen Operationstechniken nicht in Vergessenheit geraten sollten“, schreibt Prof. Dr. Henrik Dommisch im Editorial. Denn die Anwendung dieser Techniken beschränke sich nicht nur auf Patienten mit Parodontitis, sondern erstrecke sich darüber hinaus auf Patienten mit Zahntraumata und Periimplantitis sowie auf Behandlungen im Rahmen der prothetischen Rehabilitation. „Mit diesem Wissen können Zähne und Implantate langfristig erhalten bleiben und gleichzeitig entzündlich-pathologische Prozesse dauerhaft verhindert werden“, ist Dommisch überzeugt.
Zusammenfassung des Fachbeitrags von Benjamin Ehmke, Almir Kashta und Martin Sachs
Der apikal verschobene Mukoperiostlappen (AVMPL) ist ein etabliertes resektives Operationsverfahren, mit dem Taschensondierungstiefen ≥ 6 mm effektiv reduziert werden, die trotz adäquat durchgeführter nichtchirurgischer Parodontitistherapie weiterbestehen. Die Hauptindikation liegt bei horizontalem generalisiertem Attachmentverlust im Seitenzahngebiet vor. Durch die intraoperative Osteoplastik können auch flache intraossäre Defekte nivelliert werden. Modifikationen der Technik werden beschrieben und diskutiert. Werden Taschensondierungstiefen ≥ 6 mm eliminiert, verbessert dies die Effizienz der häuslichen Mundhygiene und der unterstützenden Parodontitistherapie (UPT), indem pathologisch exponierte Zahnoberflächen leichter zugänglich werden. Der Artikel beschreibt schrittweise das klinische Vorgehen und die Technik der fortlaufenden unabhängigen Umschlingungsnaht. Die Nahttechnik wird zusätzlich im Video gezeigt.
Die einzelnen Beiträge behandeln verschiedene Techniken und Indikationen: neben dem Verfahren des nach apikal verschobenen Mukoperiostlappens werden die chirurgische Kronenverlängerung behandelt, die resektive Periimplantitistherapie und die resektive Therapie nach Kronen-Wurzel-Fraktur.
Abstracts zur DG Paro-Jahrestagung 2020
Außerdem enthält die Ausgabe ein Glossar zur unterstützenden Parodontitistherapie und stellt das Programm der diesjährigen DG Paro-Jahrestagung vor: „Parodontale Therapie im Wandel – Wohin geht die zukünftige Entwicklung?“ heißt das Thema. Sie finden in der Zeitschrift alle Abstracts zu den Vorträgen und Posterpräsentationen. Die DG Paro-Jahrestagung 2020 findet online ab 11. September 2020 statt sowie vor Ort in Stuttgart am 19. September 2020. Info und Anmeldung auf der Website.
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