Trotz der erzielten Fortschritte weltweit entspricht die Zahngesundheit in bestimmten Teilen der Welt nach wie vor nicht dem Standard. In vielen Entwicklungsländern steht nur eine eingeschränkte zahnärztliche Versorgung zur Verfügung, sodass Zähne oftmals nicht behandelt beziehungsweise wegen Schmerzen oder Beschwerden gezogen werden. Nichtstaatliche Organisationen wie das kanadische „Project Somos“ setzen sich dafür ein, diese Situation zu verbessern. Dazu leistet die Organisation Aufklärungsarbeit bei Kindern und Familien in Tecpán, Guatemala, und erklärt die Bedeutung von Ernährung und Hygiene, insbesondere der Zahnhygiene.
Das Unternehmen Dentsply Sirona unterstützt weltweit zahnärztliche Missionen wie Project Samos, die dort einspringen, wo der Zugang zur zahnmedizinischen Versorgung beschränkt bleibt. Durch diese Hilfe können auch Kinder in Tecpán und Chivarabal in der Region Chimaltenango, Guatemala, zahnärztlich versorgt werden. Bei einer dieser geförderten, zweitägigen zahnärztlichen Mission am 25. September und 2. Oktober im Zentrum für Kiefer- und Gesichtschirurgie in Antigua, Guatemala, wurden mehr als 40 Kinder im Alter zwischen drei und acht Jahren behandelt. Für die meisten von ihnen war es der erste Zahnarztbesuch, da sie aus verarmten Gegenden stammen, in denen fließendes Wasser und sogar Strom knapp sind.
Mehrzahl der Kleinkinder chronisch unterernährt
„Diese Kinder leben nicht in richtigen Häusern, sondern eher in Unterständen mit schmutzigen Böden. Deshalb entspricht die Hygiene dort nicht dem Standard, den wir gewohnt sind“, sagt Julien Dumont, Global Development Manager bei Project Somos. Guatemala ist eines der ärmsten Länder in der westlichen Welt mit einer hohen Unterernährungs- und Kindersterblichkeitsrate. Laut dem Welternährungsprogramm leidet mehr als die Hälfte der Kinder unter fünf Jahren wegen chronischer Unterernährung an Wachstumsstörungen und gesundheitlichen Problemen. In indigenen Gemeinschaften, die von Project Somos betreut werden, ist präventive Zahnpflege etwas, das sich die meisten nicht leisten können. Wenn jemand endlich zum Zahnarzt geht, ist es meist zu spät. „In unserem Lerndorf geben wir jedem Kind eine Zahnbürste und Zahnpasta und lassen sie nach jedem Essen die Zähne putzen – so wird das für die Kinder zur Gewohnheit und schließlich zum Automatismus“, so Julien Dumont.
Drei Zahnärzte waren vor Ort: Luis Ramirez, DDS, Inhaber des Zentrums für Kiefer- und Gesichtschirurgie, Dr. Kenneth Pineda, Mitglied des Universitätsrates der Universität San Carlos in Guatemala-Stadt von der Zahnmedizinischen Fakultät und Dr. Ana Lucrecia Arias Ramirez, Inhaberin der Odontología Clínica Integral Dra. sowie drei Zahnarzthelferinnen und ein Zahnarzthelfer.
Von allen Patienten wurden Panoramaröntgenaufnahmen oder ein OPT gemacht. Zudem wurde eine klinische Untersuchung durchgeführt, um kariöse, fehlende oder gefüllte Zähne zu ermitteln. Während nur wenige Zähne gezogen werden mussten, war Karies die am häufigsten gestellte Diagnose – laut Dr. Luis Ramirez ist dies hauptsächlich auf mangelnde Zahnhygiene, schlechte Essgewohnheiten und wenig bis gar keine Aufklärung zurückzuführen. Insgesamt wurden bei den meisten Kindern kariöse Zähne mit Füllungen versorgt. Einige Kinder haben eine Fluoridbehandlung bekommen, während bei anderen eine Wurzelbehandlung durchgeführt wurde.
Zum Zahnarzt nur zum Zähne ziehen
„Wir freuen uns über die Gelegenheit, Project Somos und deren tolle Arbeit zu unterstützen, die für die Kinder und Familien geleistet wird, die in diesem Teil von Guatemala dringend auf zahnmedizinische Versorgung angewiesen sind“, sagt Daniel Nobs, Senior Clinical Education Manager Consumables bei Dentsply Sirona. „Als Unternehmen ist es unsere Verantwortung, den Zugang zur zahnmedizinischen Versorgung zu verbessern und die Unterschiede in Sachen Zahngesundheit zu verringern.“ Um den Kindern während der Untersuchung die Angst zu nehmen, haben die Zahnärzte ihnen erklärt, was sie machen, und zeigten ihnen auch, wie man richtig Zähne putzt.
„Meistens gehen die Menschen hier mangels Ressourcen und Bildung erst dann zum Zahnarzt, wenn es bereits keine andere Möglichkeit mehr gibt, als Zähne zu ziehen“, sagt Julien Dumont. „Diese zwei Tage haben dazu beigetragen, eine neue Einstellung zum Zahnarztbesuch zu fördern und die Bedeutung der täglichen Zahnhygiene nicht nur für die Kinder, sondern auch für ihre Familien und den Rest der Gemeinschaft zu unterstreichen.“ Weitere Informationen zu Project Somos unter https://projectsomos.org.