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Gespräch mit CGM Dentalsysteme über neue Anforderungen an eine Praxisverwaltungssoftware, die IDS und TI

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen nimmt deutlich Fahrt auf, und neue Gesetzesvorhaben werden den Druck auf die Arzt- und Zahnarztpraxen, aber auch auf die Anbieter und Dienstleister bei Software und Anbindung an die Gesundheitstelematik erhöhen. Auf der anderen Seite kommen aus den Praxen selbst, aus veränderten Strukturen und Workflows neue Anforderungen an das, was eine Praxisverwaltungssoftware leisten muss. Markus Queitsch, Mitglied der Geschäftsleitung des Quintessenz-Verlags, sprach dazu mit Sabine Zude und Harald Kerschek, Geschäftsführer der CGM Dentalsysteme GmbH, und Michaela Bicker, Leiterin Marketing CGM Dentalsysteme.

Die Jahre 2017, 2018 und auch 2019 sind für CGM stark geprägt von der noch laufenden Anbindung der Zahnarztpraxen an die Telematik-Infrastruktur. „Hier waren wir eine sehr lange, für uns schon unerwartet lange Zeit der einzige Anbieter, der entsprechend zugelassene Produkte, vor allem den Konnektor, überhaupt anbieten und fachgerecht installieren konnte“, so Zude. Der Zulassungsprozess habe sich bei den Marktbegleitern immer wieder verschoben.

„Für uns wäre es hinsichtlich diverser Aspekte einfacher gewesen, wenn auch andere Anbieter schon früher auf dem Markt gewesen wären. Anders, als viele vielleicht denken, ist es auch eine Belastung für ein Unternehmen, so lange Zeit allein am Markt zu sein und alle Hürden und Hindernisse im Alleingang stemmen zu müssen – das verlangt viel Energie und vor allem auch große Investitionen. Wir haben in kurzer Zeit tausende Konnektoren fertigen lassen, ein Sicherheitslager aufgebaut, die sichere Lieferkette gemäß der Zulassung definiert und realisiert und viele Mitarbeiter eingestellt und qualifiziert, um die große Nachfrage bedienen zu können“, blickt Zude zurück.

Innovative digitale Lösungen für das Gesundheitswesen

Die TI-Anbindung und die Entwicklung der Digitalisierung im Gesundheitswesen wird CGM weiter begleiten. „Wir arbeiten ja im Gesamtunternehmen CompuGroup Medical schon lange an innovativen digitalen Lösungen, von der elektronischen Gesundheitsakte über sicheres Cloud-Computing bis hin zu App-Anwendungen. Einiges davon haben wir auch schon vorgestellt. Die Kunden dürfen aber auch noch viele spannende Entwicklungen in diesem Themenfeld erwarten“, berichtet Zude.

Besonderes Augenmerk legen die Anbieter digitaler Technologie auf die Themen Datensicherheit und Datenschutz. Hier fehle es in den Praxen mitunter noch an Problembewusstsein bezüglich der Eigenverantwortung, was die technischen Anforderungen und ständig erforderlichen Updates, aber auch ein entsprechendes Verhalten bei den Chefs und Mitarbeitern angehe. „Wir nehmen diese Themen sehr ernst und bieten unseren Kunden zum Beispiel mit CGM Endpoint Protection und der CGM Managed Firewall eine sichere Verbindung zum Internet an. Unser Schwesterunternehmen telemed stellt als spezialisierter Provider für das Gesundheitswesen unter anderem bereits seit Jahren für das KV SafeNet sichere und zugelassene Kommunikationsplattformen für den notwendigen Datenaustausch zum Beispiel zwischen Praxen und Kassenärztlichen Vereinigungen marktführend zur Verfügung“ ergänzt Kerschek.

Intensive Prüfung von Problemen bei TI-Anbindung

Im Frühjahr kursierende Berichte über vermeintliche Sicherheitslecks durch nicht vollständig fachgerechte Installationen der TI-Infrastruktur vor Ort habe man in enger und transparenter Zusammenarbeit mit der Gematik und Datenschutzbehörden geprüft. „Hier mussten wir im Interesse aller schnell und sicher sein. Wir nehmen die Bedenken sehr ernst, gehen aber nach intensiver Prüfung weiterhin von Einzelfällen aus. Auf Basis der langjährigen Praxiserfahrung unserer CGM DVO in der fachgerechten Betreuung von Zahnarztpraxen, der qualifizierten IT-Ausbildungsgrade in der Praxisinfrastruktur sowie der umfassenden und auf Gematik-Vorgaben basierenden Ausbildung im Zusammenhang mit der Telematikinfrastruktur, halten wir ein Fehlverhalten diesbezüglich von unseren DVO-Technikern nicht für wahrscheinlich. Deswegen die TI nun in Frage zu stellen oder auch komplett zu verweigern, geht an der für Ärzte und Patienten positiven und wichtigen technischen Entwicklung in der Medizin und im Gesundheitswesen komplett vorbei“, so Zude.

Enger Austausch zu Datenschutz und Sicherheit

Die Digitalisierung sei nicht aufzuhalten und biete auch sehr viele Vorteile. Datensicherheit, Schutz vor Cyberkriminalität und Datenschutz seien dabei selbstverständlich und eine ständige Herausforderung. Daher stehe man mit den eigenen Experten immer im engen Austausch mit Behörden wie dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. „Die Datensicherheit ist und bleibt ein großes Thema“, so Zude. Es gibt hierzu reichlich Hilfestellungen. Zahnarztpraxen können sich absichern, indem sie beispielsweise ihren Internetzugang gemäß den Standards und Checklisten des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik einrichten lassen.

Aber auch die Praxisverwaltungssysteme veränderten sich und müssten ständig aktualisiert werden. Zum einen gebe es durch die zunehmende Digitalisierung von Prozessen und neuen gesetzlichen Anforderungen wie dem digitalen Bonusheft oder dem digitalen Heil- und Kostenplan, der elektronischen Patientenakte, dem digitalen Rezept oder digitalen Arztbrief eine Fülle komplexer Anwendungen, die in den Praxisverwaltungssystemen programmiert und umgesetzt werden müssen. Das sei alles andere als trivial und bedürfe viel Erfahrung der Akteure, so Zude, die diese komplexen Prozesse auch als Vorsitzende des VDDS für die Softwareanbieter und die Dentalindustrie begleitet.

Andere Praxisstrukturen stellen andere Anforderungen

„Wir haben aber längst auch andere Praxisstrukturen als früher, und in den Praxen müssen ganz andere medizinische und organisatorische Prozesse gemanagt und in der Software auch arbeitsunterstützend und -optimierend abgebildet werden“, erklärt Kerschek. Immer mehr Praxen schließen sich zu Berufsausübungsgemeinschaften zusammen, es gebe ganz neue Praxisformen wie überörtliche Zusammenschlüsse, größere Gemeinschaften oder große Praxen mit Satellitenpraxen. Das müsse dann alles auch über die Software abgebildet und über sichere Netzwerkstrukturen betrieben werden und im Fall des Falles auch wieder auseinanderdividiert werden können.

Hinzu kommen die neuen Zahnärztlichen Medizinischen Versorgungszentren, die gerade in der Rechtsform der GmbH andere Anforderungen an Controlling, Zeiterfassung, Terminmanagement, Benchmarking etc. stellten. „Gerade für die Z-MVZ können wir passende Angebote machen, da wir hier von der Erfahrung unserer Kollegen aus dem ärztlichen Bereich profitieren”, so Zude. „Wir haben solche Controlling-Tools für CGM Z1.PRO bereits vorgestellt und implementiert. Nicht alle Praxissoftwareanbieter können solche Großstrukturen mit ihren individuellen Anforderungen betreuen. Das schließt ja nicht nur passende Softwaretools, sondern auch die Datensicherheit ein.“

Irgendwann komme dann eine Praxisverwaltungssoftware auch an die Grenzen, was weitere Tools angehe. „Viele Systeme, auch bei uns, sind ja schon längerer Zeit entwickelt worden. Will man sie auf der Höhe der Zeit halten, was die dahinterliegende Technik wie Datenbanksysteme, Programmiersprache, Datenkommunikationsrate, Verschlüsselungstechnologie, Nutzerverwaltung, sichere Anbindung an andere Anwendungen in der und außerhalb der Praxis über Schnittstellen etc. angeht, braucht das viel Know-how, Spezialisten und auch Geld. Die Kunden brauchen entsprechenden Support und Hilfe, wenn dann ein Umstieg auf eine neue Version oder auch eine neue Software ansteht. Das ist oft ein nicht geliebtes Thema in der Praxis“, berichtet Zude.

Großes Interesse an Neuerungen

Das Interesse an und die Offenheit für Neuerungen sind dennoch bei Zahnärzten und Praxismitarbeitern sehr groß. Gezeigt hat sich das nicht zuletzt auf der Internationalen Dental-Schau (IDS) im März 2019 in Köln. „Wir hatten den höchsten Umsatzeingang, den es in der Geschichte der CGM Dentalsysteme je gab“, so Michaela Bicker. Die Kunden seien gerade an den neuen Tools sehr interessiert gewesen und hätten diese begeistert bestellt. Man merke, welche Themen die Praxen umtreiben, so ihre Beobachtung. So sei der „Arbeitsablaufassistent“ als Effizienztool sehr gefragt. Gerade für Praxen mit einer großen Mitarbeiterzahl und/oder einem höheren Anteil an Assistenzzahnärzten sei dieses Tool enorm hilfreich.

Weiter gefragt sind alle Tools zur Patientenberatung, das CGM Z1.PRO Angebot werde ausgebaut, gerade bei den mobilen Anwendungen auf Tablets. Interessant für größere Praxen sei auch ein neues Fortbildungsangebot: „Wir bilden in einem zweitägigen Ausbildungskurs Mitarbeiterinnen zur CGM Praxismanagerin mit Zertifikat aus“, berichtet Bicker.

Ein komplexes Produkt ist das CGM Z1.PRO PerioPrevention-Modul mit dem zugehörigen Chairside-Markertest, der zur IDS ebenfalls vorgestellt wurde. Diese „NextGenerationDentistry“, die Patienten zu mehr Mundgesundheit führen soll, wird deutschlandweit in einer Vortagsreihe unter dem Namen „CGM VIP-Events“ vorgestellt.

Titelbild: Sabine Zude und Harald Kerschek, Geschäftsführer der CGM Dentalsysteme GmbH, und Michaela Bicker, Leiterin Marketing CGM Dentalsysteme (von links) (Foto: Tegtmeier/Pfadfinder Kommunikation)
Bibliografía: Quintessence News Wirtschaft Telematikinfrastruktur Nachrichten

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