Das in Kopenhagen ansässige Unternehmen H3D hat angekündigt, dass es in Zusammenarbeit mit Modern Dental Pacific (Australien), Andent (Australien) und Ortodonzia Estense (Ferrara/Italien) eine neue KI-CAD-Software für den Dentalbereich entwickelt. Modern Dental Pacific ist eine Tochtergesellschaft des weltweit größten Dentalherstellers, der Modern Dental Group (Hongkong), zu der zum Beispiel auch Permadental gehört.
Der Einstieg von H3D in den Dentalbereich folgt auf den großen Erfolg des Unternehmens in der Audiobranche, wo es sich zum Marktführer für CAD-Anwendungen mit Einsatz Künstlicher Intelligenz entwickelt hat. Das dänische Unternehmen arbeitet hier mit renommierten Marken wie Sennheiser, Amplifon und Formlabs zusammen.
Fokus auf Dentallabore als Goldstandard
Entsprechend der erfolgreichen Vorgehensweise im Audiobereich konzentriert sich H3D auf Dentallabore und nicht auf Zahnarztpraxen. Getreu nach dem Unternehmensmotto „built with labs, for labs“ lege H3D großen Wert auf Qualität. Für Dentallabore, die oft weniger im Fokus stünden, da viele CAD-Unternehmen den Zahnkliniken und den Chairside-Anwendungen den Vorrang geben, sei dies eine gute Nachricht, ist man bei H3D überzeugt.
„Labs ist der Goldstandard in Sachen Qualität, und wir haben uns zum Ziel gesetzt, das beste KI-CAD der Welt zu entwickeln. Aus diesem Grund war es für uns eine ganz natürliche Entscheidung, mit Labs zusammenzuarbeiten", sagt Damian Png, Direktor der Business-Unit Dental bei H3D. Das Unternehmen sieht in den KI-CAD-Anwendungen eine Lösung für den Arbeitskräftemangel an CAD-Technikern in der Zahntechnik. Derzeit benötige ein CAD-Techniker zehn bis 20 Minuten pro Auftrag. Es gebe einen branchenweiten Mangel an CAD-Technikern, so dass die Hersteller gezwungen seien, neue Aufträge abzulehnen, heißt es.
Lösung für den Arbeitskräftemangel
„Die KI-CAD von H3D hat das Potenzial, unsere Branche enorm zu beeinflussen. Es wird uns in die Lage versetzen, unsere Produktion erheblich zu steigern und die Kapazitätsprobleme zu überwinden, die durch den Mangel an CAD-Konstrukteuren verursacht werden. Es wird auch den Übergang von thermogeformten zu digitalen Schienen erleichtern, was zu qualitativ besseren Produkten für Zahnärzte und Patienten führt“, sagt James Squirrell, CEO von Modern Dental Pacific.
„Die KI-CAD-Konstruktionen von H3D sehen sehr vielversprechend aus – hohe Qualitätsstandards, schnelle Durchlaufzeiten und wettbewerbsfähige Preise", erklärt Matt Smith, General Manager bei Andent.
Viele Bestellungen innerhalb weniger Minuten bearbeiten
Mit dem KI-CAD von H3D können laut Unternehmen Hunderte von Bestellungen innerhalb von fünf Minuten bearbeitet werden. Das System sei absichtlich so einfach gestaltet worden, dass es auch von Mitarbeitern bedient werden könne, die keine CAD-Techniker sind.
„Ich habe 2009 begonnen, an digitaler 3-D-Technologie zu arbeiten, und sie hat das ganze Spiel verändert – Personal, Qualitätskonsistenz, Geschwindigkeit, Kosten – und es ist klar, dass AI CAD die nächste große Innovation der Branche ist", sagt Stefano Negrini, KOL und CEO von Ortodonzia Estense.
Da die Dentalindustrie die digitale Zahnmedizin weiter vorantreibt, geht H3D davon aus, dass KI-CAD den Trend zu intraoralen Scannern und 3-D-Druck weiter beschleunigt. „Wir werden regelmäßig von Anwendern von 3-D-Druckern, Intraoralscannern und Wiederverkäufern kontaktiert. Für sie ist CAD ein Hemmschuh in der Branche, daher ist die Lösung dieses Engpasses von großer Bedeutung“, sagt Iain Mcleod, CEO von H3D.
Erste Anwendung für Herbst 2023 angekündigt
Die KI-CAD-Anwendung von H3D für Schienen wird im dritten Quartal 2023 auf den Markt kommen, Kronen, Zahnersatz und Aligner folgen in Kürze, so die Ankündigung. Das Unternehmen nehme derzeit Interessensbekundungen für sein Innovators-Programm entgegen, das einen frühzeitigen Zugang zum KI-CAD-Produkt sowie vergünstigte Preise biete.