Es geht bergauf, wenn auch langsam: Im ersten Quartal hat sich die wirtschaftliche Stimmung der Ärzte um 5,7 Punkte verbessert. Mit minus 32,8 Punkten liegt sie allerdings noch immer im roten Bereich.
Verbessert haben sich sowohl die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage (plus 6,2 Punkte) als auch die Erwartung für die kommenden sechs Monate (plus 5,3 Punkte).
Entwicklung der Stimmung in den ärztlichen Fachgruppen
Die deutlichste Verbesserung zeigt sich bei den Hausärzten mit einem Plus von 10,2 Punkten, gefolgt von den Psychologischen Psychotherapeuten (plus 8,4 Punkte) und den Fachärzten (plus 7,1 Punkte). Dagegen verschlechterte sich die Stimmung bei den Zahnärzten (minus 3,5 Punkte).
Belastende Faktoren werden seltener genannt
Die beiden größten Faktoren für die schlechte Stimmung in der Ärzteschaft sind aus Sicht der Ärzte unverändert Entscheidungen und Vorgaben von Politik und Selbstverwaltung (76,7 Prozent) und die Digitalisierung (67,9 Prozent). Beide Werte fallen allerdings etwas niedriger aus als im vorherigen Quartal: Dort hatten 80,7 Prozent der Ärzte Entscheidungen und Vorgaben "von oben" als maßgeblichen Faktor genannt und 75,5 Prozent die Digitalisierung. Konstant geblieben ist dagegen der drittstärkste Faktor: 53,3 Prozent der Ärzte sehen die eigene Arbeitszeit als belastendend, im Vorquartal waren es 53,8 Prozent.
Stimmung, Lage und Erwartung im Zeitverlauf
Wirtschaftliche Lage und Erwartung in den Fachgruppen
Vergleich mit dem ifo-Geschäftsklimaindex
Der Vergleich der Indexwerte der Stimmung bei den niedergelassenen Ärzten mit dem Ifo-Geschäftsklimaindex zeigt im 1. Quartal 2024 bei beiden eine deutliche Erholung: Dabei stieg der Index der Ärzte mit einem Plus von 2,8 Indexpunkten stärker als der Ifo-Index (plus 1,5 Punkte).
„Unsicherheit allerorten – so lässt sich das Ergebnis des aktuellen Stimmungsbarometers deuten. Auch wenn sich die Lage etwas entspannt hat, bleibt die Stimmung der ambulant tätigen Ärzte und Zahnärzte weiterhin ausgesprochen negativ, lediglich die Psychologischen Psychotherapeuten kommen hier in einen annähernd neutralen Bereich. Wie sich die Stimmung weiter entwickeln wird ist ungewiss: Wir beobachten seit Mitte 2022 zwar kleinere Auf- und Abwärtsbewegungen – ein klarer Trend lässt sich daraus aber bislang nicht ableiten“, so Prof. Dr. med. Dr. rer. pol. Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit in seinem Kommentar zum Ergebnis.
Erhebung: Repräsentative Erhebung mithilfe eines Online-Fragebogens
Erhebungszeitraum: 4. bis 11. März 2024
Sample: Für jede Berufsgruppe wurde eine repräsentative geschichtete Zufallsstichprobe angeschrieben. Für die aktuelle Befragung erhielten insgesamt 10.000 niedergelassene Hausärzte, Fachärzte, Zahnärzte und Psychologische Psychotherapeuten aus dem Strukturverzeichnis der Versorgung eine Einladung zur Befragung. Zusätzlich wurden 2.093 Ärzte angeschrieben, die regelmäßig an der Befragung teilnehmen.
Rücklauf: 969 valide Fragebögen (Rücklaufquote 8,0 Prozent). Die Ergebnisse sind repräsentativ mit einem Konfidenzniveau von 99% (Konfidenzintervall < ±5%).