Ab dem 50. Lebensjahr gehen mehr Zähne durch eine Parodontitis verloren als durch Karies. Die Entzündung des Zahnhalteapparats kann individuell sehr unterschiedlich verlaufen. Die Initiative ProDente hat auf ihrer Internetseite einen Schwerpunkt zum Thema „Ab 50 Paro?“ eingerichtet, Zahnärzte oder in der Prophylaxe arbeitendes Fachpersonal können dort fachlich abgesicherte, verständlich aufbereitete Informationen für ihre Patienten einsehen und abrufen.
„Oftmals liegt eine beginnende Parodontitis bereits in jüngeren Jahren vor. Da sie zunächst nur selten mit Schmerzen verbunden ist, kann sie von den Betroffenen unbemerkt immer weiter fortschreiten“, erklärt Prof. Michael Noack, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie des Klinikums der Universität zu Köln. „Gravierende Auswirkungen wie Zahnlockerungen, Eiter oder freiliegende Zahnhälse treten erst später sichtbar zutage, häufig erst in der zweiten Lebenshälfte. Im schlimmsten Fall kann die Parodontitis zum Verlust von Zähnen führen.“ Die Initiative ProDente hat auf ihrer Internetseite einen Schwerpunkt zum Thema „Ab 50 Paro?“ eingerichtet.
Neues Versorgungskonzept gegen Parodontitis
Im Rahmen des Deutschen Zahnärztetags 2017 wurde ein neues Versorgungskonzept gegen die Volkskrankheit Parodontitis verabschiedet. Erarbeitet wurde dieses gemeinsam von Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung (KZBV) und der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DGParo). Das Konzept setzt auf Aufklärung und strukturierte Nachsorge. Ein Bonussystem – ähnlich wie dem bei Zahnersatz – soll die Eigenverantwortung und Mitarbeit des Patienten fördern. Die BZÄK stellt auf ihrer Website zudem wissenschaftlich abgesicherte Patienteninformationen zur Parodontalbehandlung sowie zur mikrobiologischen Diagnostik und Parodontitistherapie zur Verfügung.