Der Verband Deutscher Dentalhygieniker (VDDH) wurde im Jahr 2014 gegründet und hat derzeit ca. 160 Mitglieder. Waltraud Krause, VDDH-Vorstandsmitglied, stellt den Verband im Interview vor.
Mit welchem Ziel wurde der Verband gegründet?
DH Waltraud Krause: Der Verband wurde 2014 mit ambitionierten Zielen gegründet:
- Anerkennung als Paramedizinischer Gesundheitsberuf, Listung von Dentalhygieniker:innen im DQR,EQR auf Stufe 6, die Schaffung eines Berufsbildes Dentalhygieniker:in,
- Schaffung eines Delegationsrahmens sowie die europaweite Angleichung der Kompetenzen von Deutschen Dentalhygieniker:innen,
- Qualitätssicherung und Patientenschutz
Welche Ziele verfolgt der Verband derzeit?
Krause: Grundsätzlich haben sich die Ziele von 2014 nicht verändert. Mittlerweile sind wir aber sichtbarer geworden, und die Thematik wird öffentlicher, da auch die Patienten kritischer werden und immer mehr Bachelor-DH ihr Studium absolvieren. Im Moment erarbeitet der neue Vorstand, der im Juli 2023 neu gewählt wurde, ein 10-Punkte-Programm, das in den nächsten Wochen veröffentlicht wird.
Welche aktuellen Herausforderungen beschäftigen den Verband besonders? Und welche Forderungen oder Lösungsvorschläge gibt es dazu?
Krause: Der Fachkräftemangel und die inadäquate Patientenbehandlung durch oft nicht qualifiziertes Personal (Delegationsrahmen), besonders in der Parodontitis-Behandlung und der anschließend notwendigen UPT beschäftigen uns derzeit.
Wir setzen uns für einen hohen Qualitätsstandard ein und kämpfen weiterhin für unsere Ziele, die wir 2014 bei der Gründung festgelegt haben. Wir möchten eine gute Arbeit in der Prävention leisten, damit die Zahnärzte entlasten und langfristig die Mundhygiene in Deutschland auf ein hohes Niveau bringen.
ZMF und ZMP können passive Mitglieder werden
Wer kann Mitglied im VDDH werden?
Krause: Aktives Mitglied im VDDH kann jede ausgebildete DH werden – egal ob die Ausbildung durch Aufstiegsfortbildung über eine Zahnärztekammer, durch einen Bachelor-Studiengang stattgefunden hat oder ob diese im In- oder Ausland erfolgte. Bei uns ist jede DH herzlich willkommen. Das war einer der Hauptgründe, diesen Verband ins Leben zu rufen.
Passives Mitglied im VDDH können aber auch ZMF und ZMP, Praxen oder Unterstützter aus Industrie und Wirtschaft werden. Allerdings besitzen diese kein Stimmrecht.
Welche Vorteile bietet eine Mitgliedschaft?
Krause: Die Bündelung der DH in Deutschland ist wichtig, um diese kleine Gruppe an hochspezialisierten Fachkräften sichtbar zu machen. Der VDDH ist Lobby-unabhängig und mittlerweile ein wichtiger Verband für die Fachkräfte.
Als gelistete DH und auch als registrierte Praxis, die eine DH beschäftigt, kann man über die VDDH-Homepage von Patienten gefunden werden – so werden qualitätsorientierte Patienten in präventiv orientierte Praxen geleitet.
Aufgeschlossen für eine Zusammenarbeit und Kooperation mit anderen Verbänden
„Gemeinsam ist man stärker“ – wie sieht es mit der Zusammenarbeit mit anderen Verbänden aus?
Krause: Der VDDH ist für eine Zusammenarbeit und Kooperation mit anderen Verbänden sehr aufgeschlossen und befürwortet seit den Anfängen ein gutes Miteinander. Je mehr wir DH auf uns aufmerksam machen, umso sichtbarer werden wir. Es ist absolut wichtig, dass die verschiedenen Verbände im Austausch sind und sich gegenseitig unterstützen. Nur miteinander kommen wir ans Ziel.
Die Zusammenarbeit mit BDDH, DDHV und vmf soll, eventuell mit gemeinsamen Projekten, weiter ausgebaut werden. Auch über eine Fusion mit anderen Verbände sollte langfristig nachgedacht werden.
Weitere Informationen unter verband-deutscher-dentalhygieniker.de/