Am 30. Juni 2023 stehen die nächsten Tarifverhandlungen für Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) auf der Tagesordnung der beiden Verhandlungspartner: Verband medizinischer Fachberufe e.V. (VmF) und Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen für Zahnmedizinische Fachangestellte/Zahnarzthelfer/innen (AAZ). Der VmF hat in Vorbereitung der Verhandlungen jetzt eine Online-Umfrage unter den ZFA gestartet.
Verhandelt wird für die Regionen Hamburg, Hessen, Saarland, Westfalen-Lippe und erstmals auch für Niedersachsen. Hannover gibt damit zugleich seinen Einstand als Verhandlungsort. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, berichtet Hannelore König, VmF-Präsidentin und Verhandlungsführerin auf Arbeitnehmerseite. „Natürlich steht die Erhöhung der Tarifgehälter ganz oben auf unserer Prioritätenliste. Die Inflation hat die 5,5-prozentige Steigerung aus dem vergangenen Jahr zunichte gemacht. Wie alle anderen Beschäftigten in Deutschland kämpfen auch die Zahnmedizinischen Fachangestellten mit Reallohnverlusten. Für sie ist es besonders schmerzhaft, weil die meisten von ihnen immer noch im Niedriglohnsektor arbeiten. Das zeigen zumindest die Angaben des Entgeltatlas aus dem Jahr 2021. Danach erhielten ZFA im Mittel einen Bruttomonatslohn bei Vollzeitbeschäftigung von 2.269 Euro.“
Umfrage bis 18. Juni online
Zur Vorbereitung der Tarifkommission hat der Verband medizinischer Fachberufe e.V. eine Umfrage unter ZFA gestartet. In der Umfrage auf der VmF-Homepage werden ZFA, die ihre Ausbildung abgeschlossen haben oder als Quereinsteigerinnen/-einsteiger in diesem Beruf arbeiten, gebeten, Fragen über ihr Gehalt und ihre Arbeitsbedingungen zu beantworten. Die Umfrage ist bis zum 18. Juni 2023 online.
Gute Argumente für die Verhandlungen nötig
„Wir brauchen aktuelle Daten und ein Stimmungsbild über die gegenwärtige Situation bei den ZFA, um in den Verhandlungen gut argumentieren zu können. Deshalb rufe ich alle Kolleginnen und Kollegen auf, sich an der Umfrage zu beteiligen“, ergänzt Sylvia Gabel, selbst Zahnmedizinische Fachassistentin und Referatsleiterin ZFA im VmF. „Wir wollen zudem erfahren, welche weiteren Arbeitsbedingungen wichtig sind, und fragen deshalb beispielsweise auch nach der Zufriedenheit mit den Arbeitszeiten, mit der Wertschätzung und nach Stressmanagement.“ Ihr Tipp: „Nutzt diese Möglichkeit und nehmt euch die Zeit, eure Teilnahme ist wichtig.“
ZFA inzwischen Engpassberuf
Rund 224.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind derzeit in den Zahnarztpraxen tätig. Inzwischen gilt der Beruf der ZFA als Engpassberuf, wie die Bundesagentur für Arbeit in ihrer neuen Statistik für 2022 ausweist. Zu den Top 10 gehören neben der Medizinischen Fachangestellten (Platz 3) auch die ZFA unter den beschäftigungsstärksten Engpassberufen bei Fachkräften. Das heißt, unbesetzte Stellen bleiben lange unbesetzt und es gibt wenig arbeitslose oder arbeitsuchende Berufsangehörige.