Wer Zahnschmerzen hat, sollte möglichst sofort zur Zahnärztin oder zum Zahnarzt gehen. Schmerz- oder Hausmittel können den Schmerz lindern, überbrücken ihn aber nur für kurze Zeit. Sie beheben weder den Grund der Zahnschmerzen noch ersetzen sie den Besuch in der Zahnarztpraxis. Darauf weist die Initiative proDente zum Tags des Zahnschmerzes am 9. Februar hin.
Schmerzmittel helfen gegen Schmerzen, aber nicht gegen die Ursache
Bei Zahnschmerzen können rezeptfreie Schmerzmittel aus der Apotheke (zum Beispiel Ibuprofen oder Paracetamol) die Schmerzen bis zum Termin bei der Zahnärztin oder dem Zahnarzt erträglicher machen. proDente-Tipp: Patientinnen und Patienten sollte keine Schmerzmittel einnehmen, die Acetylsalicylsäure (ASS) enthalten. Dieser Bestandteil in Schmerzmitteln verdünnt das Blut und sollte deshalb nicht vor einer möglichen Zahn-Operation eingenommen werden. Die Gerinnungshemmung tritt übrigens erst nach einer gewissen Zeit ein.
Häufigster Grund: Karies
„Es ist davon abzuraten, Schmerzmittel gegen Zahnschmerzen über längere Zeit einzunehmen, ohne die Ursache für die Schmerzen im Mund zu kennen“, erläutert Prof. Dr. Elmar Hellwig, Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie des Universitätsklinikums Freiburg. Zwar ist Karies der häufigste Grund für Zahnschmerzen, dennoch können auch verschiedenste andere Ursachen Zahnschmerzen auslösen. Die Zahnärztin oder der Zahnarzt kann den Grund der Zahnschmerzen feststellen und eine Behandlung vornehmen. Je schneller Patientinnen und Patienten einen Termin vereinbaren, desto besser.
Kühlen – aber richtig!
Ein Hausmittel gegen Zahnschmerzen sind Gewürznelken. Nelkenöl aus der Apotheke kann bei Zahnschmerzen örtlich auf die schmerzende Stelle im Mund aufgetragen werden und wirkt antibakteriell. Bei Überempfindlichkeit kann das Hausmittel jedoch die Schleimhaut im Mund reizen. Spülen mit kaltem Salbei- oder Kamillentee wirkt als Hausmittel gegen Entzündung im Mund, so zum Beispiel bei entzündetem Zahnfleisch. Auf warme sowie koffeinhaltige Getränke, Alkohol und Rauchen sollte verzichtet werden, denn das kann den Schmerz verstärken. Kühlen der schmerzenden Stelle hingegen hilft gegen Schwellungen und kann Schmerzen lindern. Dabei das Kühlpad nicht direkt auf die Haut legen, sondern in ein Leintuch einwickeln. Ansonsten kann es zu Erfrierungen auf der Haut kommen. Empfehlenswert ist das Kühlen im Intervall. Am besten kühlen, pausieren, kühlen, pausieren und dies so weiter fortsetzen.
Wann zum Zahnärztlichen Notdienst?
Treten starke Zahnschmerzen abends, am Wochenende oder an Feiertagen auf, bieten Zahnarztpraxen bundesweit einen Notdienst für Patientinnen und Patienten mit Schmerzen an. In den meisten Fällen können Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie Praxismitarbeiterinnen die akuten Schmerzen durch schnelle Hilfe lindern. Umfassende Behandlungen sind im Rahmen des Notdienstes meist nicht möglich. Dafür ist die Hauszahnärztin oder der Hauszahnarzt zuständig. Meist stellen die regionalen Zahnärztekammern die Kontakte der einzelnen Bundesländer zur Verfügung.