0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filtro
2797 Vistas

Einfluss von Mehrfachbränden auf die Gesamtstabilität verblendeter Zirkonoxid-Kronen

Die Prüfkörper wurden in einer Universalprüfmaschine (Zwick Z010, Zwick/Roell) im Versuchsaufbau nach Voss bis zum Abplatzen der Verblendung oder bis zum Bruch belastet.

(c) Werkstoffkundeforschung der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik an der LMU

Eine Untersuchung der Werkstoffkundeforschung der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik an der LMU lieferte interessante Ergebnisse für die mechanischen Eigenschaften vollkeramischer Restaurationen, welche im „Journal of the Mechanical Behavior of Biomedical Materials“ 2022 veröffentlicht wurden.

Da ein hoch ästhetischer und hochwertiger Zahnersatz sowohl unter Patientinnen und Patienten als auch unter Zahnärztinnen und Zahnärzten, Zahntechnikerinnen und Zahntechnikern immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist in den vergangenen Jahren auch der Werkstoff Zirkonoxid (ZrO2) immer mehr in den Fokus der Nachfrage gerückt. Aufgrund seiner hervorragenden mechanischen Eigenschaften kann er als Gerüstmaterial verwendet werden und ist der metallischen Alternative bezüglich der Ästhetik deutlich überlegen. Das feste ZrO2 der 1. und 2. Generation erscheint jedoch opak und wird oftmals mit transluzenteren, silikatbasierten Keramiken verblendet, um optimale ästhetische Ergebnisse zu erzielen. Das Abplatzen dieser Verblendungen unter Belastung, das sogenannte „Chipping“, wird wiederum als häufige Ursache für das Versagen solcher Restaurationen genannt. Dieses Phänomen steht laut zahlreicher Untersuchungen in engem Zusammenhang mit den Eigenspannungen der Restauration, die während der Herstellung, also unter anderem dem Aufbrennen der Verblendkeramik auf das ZrO2-Gerüst, entstehen und nach dem Abkühlen erhalten bleiben.

Für die Herstellung einer verblendeten Krone sind normalerweise mindestens drei Brände erforderlich – ein Dentin-, ein Schmelz- und ein Glanzbrand. Sobald aber ästhetische oder funktionelle Korrekturen vorgenommen werden müssen, sind oftmals auch weitere Brände notwendig. In diesem Zusammenhang hatte sich das Team der Werkstoffkundeforschung der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik die Frage gestellt, inwiefern sich die Anzahl der Brände auf die thermischen Eigenschaften der Materialien, den Wärmeausdehnungskoeffizienten (WAK) und die Glasübergangstemperatur (Tg), und auf die mechanischen Eigenschaften der Restauration auswirkt. In einer ersten Untersuchung wurden die thermischen Eigenschaften der Werkstoffe und deren Einfluss auf die Verbundfestigkeiten untersucht (siehe Quintessence News). Die Ergebnisse zeigten, dass WAK und Tg und auch die Änderung dieser über die Brände hinweg am meisten von der Wahl der Verblendkeramik abhängig waren. Eine der Verblendkeramiken war leuzitfrei und präsentierte die höchste thermische Stabilität durch konstant bleibende Werte. Im Gesamten betrachtet gab es signifikante Unterschiede jedoch nur zwischen zwei und zehn Bränden. Zusätzlich konnte aufgrund der Ergebnisse angenommen werden, dass der WAK je nach verwendeter Verblendkeramik einen Einfluss auf die Verbundfestigkeiten hatte.

Annäherung an klinisch realistische Bedingungen

Um weitere Informationen auch für anatomische, klinisch realistische Prüfkörper zu erhalten, wurde eine zweite Untersuchung im Rahmen der Doktorarbeit von Justine Hensel durchgeführt und im „Journal of the Mechanical Behavior of Biomedical Materials“ 132/22  veröffentlicht. Es wurden anatomisch reduzierte Käppchen aus 3Y-TZP (Katana Zirconia HT, Kuraray Noritake) im CAD/CAM-Verfahren hergestellt, welche mit vier verschiedenen Verblendkeramiken (zirkon titan, zirkon, zirkon hfz, structure, estetic ceram) (N=192/n=48 pro Verblendkeramik) verblendet und jeweils zwei- und  zehnmal gebrannt wurden. Die Hälfte wurde anschließend im Thermocycler künstlich gealtert (5.000 Zyklen, 5°C/55°C, 20 Sekunden). Die Bruchlast konnte anhand von Messungen, bei denen die Prüfkörper in einer Universalprüfmaschine (Zwick Z010, Zwick/Roell) im Versuchsaufbau nach Voss bis zum Abplatzen der Verblendung oder bis zum Bruch belastet wurden, ermittelt werden.

Alterung durch Thermocycling hat positiven Effekt auf Bruchlast

Die Ergebnisse zeigten, dass hinsichtlich der Bruchlast die größten Unterschiede zwischen der Anzahl der Brände auftraten. Vergleicht man die ungealterten Ergebnisse der Verblendkeramiken untereinander, ergaben sich nach zwei und nach zehn Bränden keine Unterschiede in Bezug auf die Bruchlast. Die getesteten verblendeten 3Y-TZP-Kronen wiesen nach zehn Bränden eine höhere Bruchlast auf als nach zwei Bränden. Bei allen initial getesteten Prüfkörpern zeigte die Bruchlast nach zehn Bränden höhere Werte, ebenso ergaben sich im Allgemeinen höhere Werte für gealterte Prüfkörper, womit sich sagen lässt, dass die Alterung durch das Thermocycling einen positiven Effekt auf die Bruchlast hatte.

Nach zehn Bränden wies keine der Verblendkeramiken Unterschiede zwischen den Bruchlast-Werten der Initial-Testung und der gealterten Testung auf. Ein Versagen der Restaurationen trat entweder durch Abplatzen der Verblendung oder in Form eines vollständigen Bruchs auf. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass hinsichtlich der Parameter, die im Rahmen der beiden Untersuchungen getestet wurden, das mehrfache Brennen keinen negativen Einfluss hatte und aus Sicht der Autoren wiederholte Brände während der Herstellung durchaus möglich sind.

Bibliografía: Werkstoffkundeforschung an der Poliklinik für zahnärztliche Prothetik an der LMU Zahnmedizin Materialien Studium & Praxisstart

¡AdBlocker activo! Por favor, espere un momento...

Nuestros sistemas informan de que está utilizando un software AdBlocker activo, que bloquea todo el contenido de la página para ser cargado.

Lo justo es justo: Nuestros socios de la industria ofrecen una importante contribución al desarrollo de este sitio de noticias con sus anuncios. Encontrará un claro número de estos anuncios en la página de inicio y en las páginas de artículos individuales.

Por favor, ponga www.quintessence-publishing.com en su «adblocker whitelist» o desactive su software de bloqueo de anuncios. Gracias.

Más noticias

  
15. nov 2024

Mehr als Füllungen und Kronen: künftige Entwicklungen in der Zahnmedizin

Antrittsvorlesung von Prof. Falk Schwendicke an der LMU München handelte von aufsuchender Versorgung, KI und Prävention
15. nov 2024

Dentaurum bleibt dem Standort Deutschland treu

Dentalunternehmen investiert umfassend in Standort Ispringen
14. nov 2024

Zahnfleischgesundheit ist wichtiger Teil der Diabetesversorgung

EFP weist zum Weltdiabetestag am 14. November auf Verbindungen von Zahnfleischerkrankungen und Diabetes hin
13. nov 2024

„Learning by doing“ im Curriculum Implantologie des BDIZ EDI

Teilnehmende bescheinigen „einzigartige Umsetzung“ und Realitätsnähe
12. nov 2024

Neue Intraoralscanner im Sortiment

Henry Schein: Primescan 2, Trios Core und Aoralscan 3 ab sofort beim Full-Service-Anbieter verfügbar
11. nov 2024

DfA startet Weihnachtstombola für Witwen und Waisen in Kenia

Lose kaufen für lebenswichtige Spenden – von Saatgut bis Schulmaterialien
8. nov 2024

Endo, Kronen-Wurzelfraktur, Kindergartenkinder und Ü50-KFO

Die Quintessenz Zahnmedizin 11/2024 zeigt Bandbreite der zahnmedizinischen Disziplinen und Patientengruppen
6. nov 2024

„Tausend Dank, lieber Herr ‚Professor Klebebrücke‘!“

Prof. Dr. Matthias Kern geht in den Ruhestand – der so ganz ruhig nicht sein wird