Seit dem 1. Juli 2021 ist die neue PAR-Richtlinie in Kraft, die für gesetzlich Versicherte in Deutschland einen Anspruch auf eine umfassende Parodontitisnachsorge vorsieht. Aus diesem Anlass stellen die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e. V. (DG PARO) sowie die parodontologischen Fachgesellschaften in Österreich (ÖGP) und der Schweiz (SSP) in Kooperation mit CP GABA den Ratgeber „Parodontale Nachsorge – die Unterstützende Parodontitistherapie“ für Patientinnen und Patienten bereit. Gedruckte Exemplare für die eigene Praxis sind ab sofort kostenfrei im Servicecenter von CP GABA bestellbar, das Ratgeber-PDF kann hier heruntergeladen werden.
Mit Inkrafttreten der neuen PAR-Richtlinie übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) für zwei Jahre (mit gegebenenfalls sechsmonatiger Verlängerung) Nachsorgeleistungen für Parodontitispatientinnen und -patienten in Form der Unterstützenden Parodontitistherapie (UPT). Betroffene erhalten mit dem neuen Ratgeber Informationen zum Krankheitsbild, zu den verschiedenen Therapiestufen, zur häuslichen Mundhygiene und natürlich zur Nachsorge bzw. zur UPT. Der Ratgeber wurde von Prof. Dr. Bernadette Pretzl, Oberärztin an der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde in Heidelberg, und Prof. Dr. Peter Eickholz, Direktor der Poliklinik für Parodontologie am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ZZMK/Carolinum) der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main verfasst
Nachsorge ist das A und O
Prof. Pretzl betont die Wichtigkeit der verschiedenen Nachsorgemaßnahmen. „Die Betroffenen sollten ein Leben lang regelmäßig an der UPT teilnehmen und auf eine gründliche Mundhygiene achten. Die zahnärztliche Praxis unterstützt sie dabei, indem sie bakterielle Beläge professionell entfernt und ihnen beratend zur Seite steht.“ Die Terminintervalle zwischen den Nachsorgebehandlungen werden durch das individuelle Risiko beziehungsweise durch den Grad der Erkrankung bestimmt. Mindestens einmal jährlich wird der Parodontalstatus erhoben. Mitautor Prof. Eickholz, der zudem an der Ausarbeitung der neuen PAR-Richtlinie maßgeblich beteiligt war, ergänzt: „Es ist ein großartiges Signal, dass die UPT von den GKVen übernommen wird. Auch wenn viele Patientinnen und Patienten sich nach der aktiven Parodontitistherapie erst einmal besser fühlen, sollten sie unbedingt die besprochenen Nachsorgetermine einhalten und weiterhin Plaquekontrolle betreiben. Mit dem Ratgeber hoffen wir, das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen.“
Parodontitisschäden und Allgemeinerkrankungen
Im Zuge einer Parodontitiserkrankung erleidet der Zahnhalteapparat irreversible Schäden. Zahnfleischrückgang, Knochenabbau und Zahnausfall zählen gerade bei einer unbehandelten Parodontitis zu den typischen Folgen. In Untersuchungen wurden des Weiteren wechselseitige Beeinflussungen der Erkrankungen Diabetes und Parodontitis beobachtet [1]. Epidemiologisch belegt ist zudem der enge Zusammenhang zwischen Parodontitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen [2]. Die DG PARO, die Österreichische Gesellschaft für Parodontologie (ÖGP), die Schweizerische Gesellschaft für Parodontologie (SSP) sowie CP GABA setzen sich für eine breite Patient*innenaufklärung zur Parodontitis, aber auch zu anderen Zahnerkrankungen ein und haben bereits verschiedene Ratgeber veröffentlicht.
Kostenfreie Exemplare des Ratgebers „Parodontale Nachsorge – die Unterstützende Parodontitistherapie“ für die eigene Praxis können per E-Mail unter CSDentalDE@CPGaba.com oder Fax unter +49 (0)180 510 129 025 im Servicecenter von CP GABA bestellt werden.
Quellen
[1] Grossi SG, Genco RJ. Periodontal disease and diabetes mellitus: a two-way relationship. Ann Periodontol. 1998 Jul;3(1):51-61
[2] Sanz, Castillo, Jepsen et al.: Periodontitis an cardiovascular diseases: Consensus report, J. Clin. Periodontol. 2020, 47, 268-288