„Obwohl bereits international zahlreiche Empfehlungen und Richtlinien zum Umgang mit schwangeren Patientinnen in der Zahnarztpraxis publiziert wurden, herrscht nach wie vor sowohl bei den Schwangeren selbst als auch beim zahnärztlichen Fachpersonal große Unsicherheit in Bezug auf die Behandlung. Dabei kann diese unter Berücksichtigung der körperlichen Veränderungen individuell so angepasst werden, dass die Sicherheit der Schwangeren garantiert werden kann. Was genau es zu beachten gilt, habe ich gemeinsam mit Studierenden in einem Artikel zusammengetragen“, berichtet Prof. Dr. Thea Rott, Studiengangsleiterin im Bachelor-Studiengang Dental Hygienist an der SRH Hochschule für Gesundheit.
Sichere Betreuung in der Schwangerschaft
Der Artikel zum Thema „Schwangere Patientinnen in der Prävention und Parodontitistherapie sicher betreuen“ entstand als Projektarbeit im Rahmen des Moduls „Wissenschaftliches Arbeiten“ und ist im Quintessenz Team Journal 52 (2022) erschienen. Generell lässt sich feststellen, dass aufgrund der Anpassung des Hormonhaushalts in der Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen des Parodonts als auch für Zahnhartsubstanzschäden besteht. Deshalb sollte das behandelnde Team bei Patientinnen im gebärfähigen Alter eine proaktive Rolle in der Ansprache einnehmen, um bereits frühzeitig die Wiederherstellung oder den Erhalt der Mundgesundheit einzuleiten.
Einsatz von PRF analysiert
Auch Prof. Dr. Dr. Philipp Plugmann, Professor für interdisziplinäre Parodontologie und Prävention im Bachelor-Studiengang Dental Hygienist, hat sich in seinem Artikel „Der additive Effekt von Platelet-Rich-Fibrin bei parodontitisbedingten dreiwandigen Knochendefekten“ erneut dem wichtigen Thema der Behandlung von Parodontitis gewidmet. Die Metaanalyse randomisierter kontrollierter Studien erschien in der Zeitschrift Parodontologie 3/2022. Untersucht wurde hier, ob es durch die additive Applikation von Platelet-Rich-Fibrin (PRF) bei dreiwandigen Knochendefekten zu einer Reduktion des klinischen Attachmentlevels (CAL) und der Taschensondierungstiefe (PPD) kommt. Die Ergebnisse zeigen, dass ein additiver Zusatz von PRF zu einer signifikanten Reduktion von PPF und CAL führt.
Literatur:
- Hellmich KA, Bülow C, Corvaglia C, Knauer N, Wandakurow K,Rott, T: Schwangere Patientinnen in der Prävention und Parodontitistherapie sicher betreuen. Team-Journal 10(2022): 498-505.
- El-Khatib W, Plugmann P: Der additive Effekt von Platelet Rich Fibrin bei parodontitisbedingten dreiwandigen Knochendefekten. Parodontologie 3(2022): 297-306.