Zwar hat sich die Zahngesundheit von Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Jahren deutlich verbessert, die frühkindliche Karies ist aber nach wie vor ein Problem. Am 1. Juni erinnert der Internationale Kindertag wieder an die Rechte von Kindern – denn Kinder haben ein Recht auf Gesundheit und gesunde Zähne.
„Eine umfassende und innovative Kinderzahnmedizin ist daher nicht nur eine Investition in gesunde Zähne, sondern in die Zukunft unserer Kinder und damit in die Zukunft unserer Gesellschaft“, erläutert Prof. Dr. Thomas Wolf, 1. stellvertretender Bundesvorsitzender des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte (FVDZ).
Zahnpflege muss vorgelebt, erlernt und geübt werden
Besonders die Pflege der ersten Zähnchen ist wichtig, denn sie schaffen die Grundlage für die weitere Entwicklung des Gebisses und des Kieferknochens. Milchzähne fallen zwar aus, aber Kinder mit Milchzahnkaries tragen ein größeres Risiko, dass auch an den bleibenden Zähnen Karies entsteht.
Hier seien die Eltern gefragt. Sobald der erste Milchzahn da ist, sollten sie einen Vorsorgetermin beim Zahnarzt wahrnehmen, so Wolf. „Dort werden sie zum richtigen Zähneputzen, zu zahngesunder Ernährung mit wenig Zucker sowie zum richtigen Einsatz von Fluoriden und zur Fissurenversiegelung beraten. Nebenbei entwickelt sich eine angstfreie Beziehung zum Zahnarzt. Denn Zahnpflege muss vorgelebt, erlernt und geübt werden.“
Reaktion auf medizinische und psychologische Bedürfnisse
„Die Aufmerksamkeit für die zahnmedizinische Versorgung der jüngsten Patienten ist dabei nicht nur Antwort auf eine wachsende Nachfrage, sondern auch Reaktion auf spezifische medizinische und psychologische Bedürfnisse dieser Altersgruppe“, so Wolf weiter.
Für Kinder zwischen dem sechsten Lebensmonat und dem vollendeten sechsten Lebensjahr übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen regelmäßige zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen – ähnlich der kinderärztlichen Vorsorge.
Leistungen angemessen honorieren
„Um sicherzustellen, dass alle Kinder, auch aus vulnerablen Bevölkerungsgruppen, flächendeckend und wohnortnah Zugang zu hochwertiger zahnmedizinischer Versorgung erhalten, müssen auch die Zahnarztpraxen entsprechend finanziell ausgestattet und Leistungen angemessen honoriert werden“, fordert Wolf.
Mehr zu „Kinder in der Zahnarztpraxis – Die ehrlichsten Patienten“ gibt es vorab unter im E-Paper des DFZ, dem FVDZ-Verbandsblatt und am 6. Juni in der Printfassung