GC informiert: Vor dreißig Jahren untersuchte eine Forschungsgruppe der University of Melbourne unter der Führung von Prof. Eric Reynolds ein Milchprotein mit der Bezeichnung Casein. Schließlich gelang es ihnen, das Protein zu zerlegen und seine Fragmente zu nutzen, um einen Calciumphosphat-Nanokomplex zu stabilisieren. Dieser Komplex, Casein-Phosphopeptid mit amorphen Calcium-Phosphaten (CPP-ACP), wurde als „Recaldent“ markenrechtlich geschützt.
Unterstützt Fluorid, wirkt aber auch alleine
Der Dentalhersteller GC nutzt Recaldent für verschiedene Präventionsprodukte, die inzwischen in mehr als 50 Ländern erhältlich sind. In Europa werden die recaldenthaltigen Produkte „Tooth Mousse“, „MI Paste Plus“ und „MI Varnish“ vertrieben.
Die präventive Wirkung von Recaldent, unter anderem in Bezug auf Remineralisierung und Hypersensitivität, wurde umfassend untersucht. Produkte mit Recaldent werden oft im Rahmen der Behandlung einer Molaren-Inzisiven-Hypomineralisierung (MIH) empfohlen, ein entwicklungsbedingter Defekt der Zahnhartsubstanz, von dem jedes siebte Kind betroffen ist. Außerdem ist Recaldent insbesondere für Kleinkinder interessant, bei denen aufgrund des Risikos einer Fluorose nur geringere Mengen an Fluorid eingesetzt werden dürfen. Doch der Wirkstoff bietet auch in Verbindung mit einer standardmäßigen Fluorid-Behandlung zusätzliche Vorteile.
Synergieeffekte werden weiter erforscht
MI Varnish und MI Paste Plus enthalten eine Kombination aus Recaldent und Fluorid und sind auch bei Erwachsenen hervorragende Behandlungsoptionen bei Hypersensitivität und zur Stärkung des Zahnschmelzes, zum Beispiel bei der Behandlung von Wurzelkaries. Derzeit werden Synergieeffekte mit anderen präventiven Substanzen untersucht, um die positive Wirkung weiter zu verbessern.
Kooperation mit Australien
Prof. Eric Reynolds ist derzeit Leiter der Oral Biology Research Group an der zahnmedizinischen Fakultät der University of Melbourne sowie CEO des Oral Health Cooperative Research Centre (Oral Health CRC). Die Zusammenarbeit zwischen der australischen Universität und GC ist für beide Seiten ein Gewinn und geht über das rein Geschäftliche hinaus: So wurden weitere Anwendungen für Recaldent ermöglicht und dessen Vorteile für die Praxis erschlossen. Für die Erfindung und Vermarktung von Recaldent hat Prof. Reynolds im vergangenen Jahr den Innovationspreis des australischen Premierministers erhalten.