Vonseiten der Industrie wird der keramische 3-D-Druck schon gleich in mehreren Varianten angepriesen. Doch „um von den Anwendenden angenommen und akzeptiert zu werden, sollten neue Technologien Vorteile gegenüber etablierten Verfahren bieten“, so der Zahntechniker Moritz Hoffmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Zahnärztliche Werkstoffkunde der LMU München, in seinem Editorial für die Dezember-Ausgabe der Quintessenz Zahntechnik.
Damit ist es richtig und wichtig, die additive und die subtraktive Fertigung von keramischem Zahnersatz sowie das Pressen von Keramiken miteinander zu vergleichen und, so Hoffmann, „zu evaluieren, welches Verfahren in den entscheidenden Eigenschaften besonders punkten kann“. Und hier bietet das Schwerpunktheft der Quintessenz Zahntechnik einen aktuellen Übrerblick
Die Quintessenz Zahntechnik, kurz QZ, ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für alle Zahntechniker und zahntechnisch interessierte Fachleute, die Wert auf einen unabhängigen und fachlich objektiven Informationsaustausch legen. Im Vordergrund der Beiträge und Berichterstattung steht die Praxisrelevanz für die tägliche Arbeit. In dieser Zeitschrift finden sich Zahntechniker, Dentalindustrie und die prothetisch orientierte Zahnarztpraxis mit ihren Anliegen nach einer hochwertigen Fortbildung gleichermaßen wieder. Zur Online-Version erhalten Abonnenten kostenlos Zugang. Mehr Infos zur Zeitschrift, zum Abo und zum Bestellen eines kostenlosen Probehefts finden Sie im Quintessenz-Shop.
Das wissenschaftliche Team um Dr.-Ing. Tassilo Moritz vom Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme in Dresden vergleicht die verschiedenen additiven Verfahren zur Keramikfertigung, wie 3-D-Druck, Spritzguss und Schlickerguss. Er sieht als Vorteil vor allem die Materialeinsparung, bei der additiven Fertigung sind Aspekte wie Materialauftragstechnik oder der Zeitaufwand für das Post-Processing zu beachten. Prof. Dr. Bogna Stawarczyk und ZT Moritz Hoffmann von der LMU München sehen in der additiven Fertigung ressourcenschonendes Potenzial, allerdings sind einige physikalische Werte, wie Festigkeit oder Genauigkeit, noch verbesserungsbedürftig. Die Vorteile additiver Fertigung liegen ihrer Ansicht nach vor allem in der Ästhetik und Individualität. Das Team um Kevser Pala von der Klinik für Rekonstruktiven Zahnmedizin der Uni Zürich sieht vor allem bei kleinteiligen Restaurationen Limitationen in der subtraktiven Fertigung, die sich als Potenzial additiver Herstellungsverfahren entpuppen könnten.
ZT Josef Schweiger, Prof. Daniel Edelhoff und Dr. Dr. Oliver Schubert von der LMU München diskutieren den 3-D-Druck von Lithiumdisilikat, ZTM Robert Nicic, Dr. Elisabeth Prause und Prof. Jeremias Hey von der Charité Berlin testeten eine druckbare Hybridkeramik für Einzelzahnkronen.
Weitere Beiträge befassen sich mit Silikat- und Hochleistungskeramiken aus dem 3-D-Druck, dem Einsatz eines 3-D-gedruckten Prototyps und der digitalen Okklusionstiefe und liefern wertvolle, da praxisnahe Antworten rund um das spannende Thema additive Fertigung – vielleicht schon eine gute Vorbereitung auf die verschiedenen Möglichkeiten, die auf der IDS im März 2023 in Köln präsentiert werden.