Eine für Veranstalter, Referenten, Aussteller und Teilnehmer gleichermaßen erfolgreiche Veranstaltung, die 47. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie (ADT), ging am Samstag zuende. Vom 31. Mai bis 2. Juni waren mehr als 1.000 Besucher nach Nürtingen gekommen, darunter 750 Zahnärzte und Zahntechniker.
Digitaler Workflow ist Werkzeug, nicht Selbstzweck
Die ADT spiegelte die aktuelle Themenvielfalt des dentalen Prothetikmarkts repräsentativ wider. So waren Vorträge zu Diagnostik und Planung, zu Design und Fertigung sowie Werkstoffauswahl und -bearbeitung zu hören – allesamt von profunden Kennern der Materie vorgetragen und vom Auditorium jeweils mit großem Interesse verfolgt und beklatscht. Die überwiegende Zahl der 28 Vorträge hatte mit dem – auch interdisziplinären – digitalen Workflow zu tun. Dass dieser nicht Selbstzweck, sondern „nur“ ein Werkzeug ist, um die zahntechnisch-handwerkliche Kunst zu präzisieren und zu erleichtern, stellten viele der Referenten heraus.
Auffallend war die in vielen Präsentationen betonte Kommunikation von Angesicht zu Angesicht als unverzichtbaren Teil in der Fertigung von Zahnprothetik – sowohl mit dem behandelnden Zahnarzt sowie(!) mit dem Patienten. Nur hierdurch ließen sich praxisunterstützende Fertigungsabläufe und eine hohe Patientenzufriedenheit erzielen und Ergänzungsarbeiten vermeiden. Dass zu diesem Austausch von Wünschen und Möglichkeiten auch die digitale Fotografie gehört, wurde explizit in einem Vortrag herausgestellt – mit wichtigen Hinweisen zur Datengrundschutzverordnung (DSGVO) konformen Praxis-/Labor-Bildübertragung.
Körpersprache des Erfolgs
Passend hierzu war der Festvortrag der Veranstaltung: Die Psychologin Monika Matschnig verband Sprache, Mimik und Gestik um die „Körpersprache des Erfolges“ deutlich zu machen. Nach ihren Worten lässt sich durch ein empathisches Wahrnehmen von Kunden und Patienten sowie der Optimierung der Kommunikation durch eine unterstützende Körpersprache, der Beratungs-/Empfehlungs-/Verkaufserfolg positiv beeinflussen, damit sich immer öfter sagen lässt: „Es war ein schöner Tag“. Dieser Ausspruch wurde von den folgenden Referenten jeweils übernommen und etablierte sich damit zum Mantra der Veranstaltung.
Eigenes Forum für den Nachwuchs
Wie bereits im Vorjahr wurde Nachwuchstalenten mit dem Forum 25 eine Plattform für einen ersten Auftritt geboten. Dieser ist mit der Verleihung des „ADT Young Talent Awards“ an den Siegervortrag verbunden, zu dem unter anderem eine Präsentation auf dem Main Podiumim Folgejahr gehört. So nahm Ha Thu Tra Nguyen (Köln) – die Siegerin des Jahres 2017 – das Auditorium mit in einen anderen Kulturkreis und zeigte, wie es dort um Zahnpflege bei Kindern bestellt ist und wie diese verbessert werden kann. Ihr Vortrag „Dentalhygiene – ein Konzept für Entwicklungsländer in Asien“ wurde mit größter Aufmerksamkeit verfolgt. Das Publikum verabschiedete die junge Referentin mit Standing Ovations.
Ausblick auf das 40-jährige Jubiläum 2019
Der ADT-Vorstand – mit Prof. Dr. Daniel Edelhoff, PD Dr. Jan-Frederik Güth (beide München) sowie den ZTM Rainer Gläser (Freiburg), Wolfgang Weisser (Essingen) und Hans-Jürgen Stecher (München) – hatte ein attraktives Workshop- und Vortragsprogramm zusammengestellt, in dem sich Erfahrung und Wege nach Neuem symbiotisch vereinten. Dies mag ein Grund dafür sein, dass die ADT zunehmend auch wieder für jüngere Teilnehmer interessant war und ist. Die ADT 2019 findet vom 20. bis 22. Juni statt – mit einem besonderen Programm anlässlich des 40-jährigen Gründungsjubiläums der Arbeitsgemeinschaft.
Jürgen Pohling, Hamburg
Die Mai-Ausgabe der „Quintessenz Zahntechnik“ (QZ) widmete sich den Schwerpunktthemen der 47. ADT Jahrestagung. Lesen Sie auch den Bericht zur Pressekonferenz der ADT und zum Forum 25. Ein ausführlicher Bericht zur ADT folgt in der Quintessenz Zahntechnik.