Auch für gewerbliche Dentallabore soll es ab 2024 die Möglichkeit geben, an die Telematikinfrastruktur angebunden zu werden. Im Gegensatz zu den Zahnärzten ist diese Anbindung für die Labore allerdings freiwillig. Aktuell laufen noch die Vorbereitungen.
Der Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI) erklärte dazu kürzlich auf Nachfrage von Quintessence News: „Vorgesehen ist, dass die Dentallabore ab dem kommenden Jahr 2024 in die bereits bestehende Telematikinfrastruktur (TI) eingebunden werden. Damit findet zukünftig der Datenaustausch in einem datenschutzkonformen Raum statt. Die Nutzung der TI ist im Gegensatz zu den Vertragsärztinnen und Vertragsärzten freiwillig. Jedoch werden zukünftig nur noch diejenigen Dentallabore am Markt agieren können, die sich der TI anschließen, da auf Seiten der Zahnärzte die Nutzung verpflichtend und auch mittlerweile etabliert ist.“
Vertragsverhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband
Bevor es allerdings losgehen könne, müsse der VDZI gemeinsam mit dem GKV-Spitzenverband zwei Verträge verhandeln und schließen. „Der Vertrag nach Paragraf 88 Absatz 1 Sozialgesetzbuch V (SGB V) umfasst Festlegungen zu Inhalt und Umfang der elektronisch auszutauschenden Daten sowie Festlegungen zu deren Übermittlung, insbesondere Übermittlungswege und Formate. Der Vertrag nach Paragraf 380 Absatz 2 Nr. 2 SGB V regelt die Finanzierung der entstehenden Ausstattungs- und Betriebskosten.“
Erstattung der Kosten ab 1. Juli 2024 geplant
Labore sollen ab dem 1. Juli 2024 für die entstehenden Ausstattungs- und Betriebskosten Erstattungen von den Krankenkassen erhalten können. Der VDZI werde alle Innungen und daran angeschlossene Labore rechtzeitig über den weiteren Verlauf der TI-Einbindung informieren, so die Information des VDZI.
Teil der Vertragsinformatik – KZBV für KIM-Anbindung
In die Anbindung der Labore an die TI ist auch die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) involviert, das Thema ist Teil der sogenannten Vertragsinformatik. Hier liefen aktuell Gespräche, bei denen es auch um die Art der Kommunikation und die Anbindung an die Praxisverwaltungssoftware geht. Aus Sicht der Zahnärzteschaft wäre eine TI-Kommunikation über das schon in den Praxen etablierte KIM-System sinnvoll, heißt es dazu vonseiten der KZBV. Vonseiten der Labore seien aber zum Teil schon andere Lösungen angedacht, die jetzt ausprobiert werden müssten.