Der interessante FallSprache: DeutschHaak, Rainer / Wicht, Michael J.Zahnärztliches Handeln findet unter ständiger Unsicherheit hinsichtlich Nutzen und Risiko verschiedener Therapieoptionen statt. Der vorliegende Fallbericht stellt einen Behandlungsverlauf dar, der sich durch unterschiedlich invasive Interventionsstrategien im Ober- und Unterkiefer auszeichnet. Aufgrund existierender präparatorischer Vorleistungen erfolgte im Oberkiefer eine umfangreiche Neuversorgung mit Kompositfüllungen, Vollkeramikrestaurationen sowie Metallkeramik- und Goldgusskronen, während im Unterkiefer korrektiv nur minimalinvasiv mit Reparaturfüllungen interveniert wurde. Obwohl alle restaurativen Maßnahmen für sich als hinreichend wissenschaftlich fundiert einzuschätzen sind, stellte sich die Frage, mit welcher Behandlungsstrategie die vorhandene Zahnhartsubstanz langfristig besser zu erhalten sein würde. Grundlagen einer zurückhaltenden Position sind in diesem Fall die regelmäßige individualprophylaktische Betreuung und das gezielte Monitoring, obwohl wenig wissenschaftliche Daten zu diesem Vorgehen vorliegen. Für die Zukunft erfordert daher eine gezielte prognostische Abschätzung unterschiedlich invasiver Therapiestrategien neben wissenschaftlichen Nachweisen zu stark invasiven Behandlungsmaßnahmen zusätzlich verstärkt Informationen zu einem defensiveren Vorgehen.
Schlagwörter: Interventionsstrategie, therapeutische Invasivität, Präparationsschaden, Keramikrestaurationen, Reparaturfüllung, Monitoring