OriginalarbeitSprache: DeutschErfolgreich osseointegrierte Implantate sind von einer spärlichen, vorwiegend aus fakultativ anaeroben, grampositiven Kokken bestehenden Flora besiedelt. Longitudinale Untersuchungen zeigen, daß diese Bakterien die Implantatoberfläche innerhalb kürzester Zeit nach der Implantation besiedeln. Bei periimplantärer Taschenbildung mit marginalem Knochenverlust findet man eine signifikant andere Mikroflora: Gramnegative anaerobe Bakterien, insbesondere Fusobakterien, Spirochäten und in schwarzen Kolonien wachsende Stäbchen, können häufig nachgewiesen werden. Antimikrobielle Behandlung mit Substanzen, die spezifisch gegen Anaerobier gerichtet sind, können in solchen Fällen ein weiteres Fortschreiten periimplantärer Infektionen verhindern. Diese Untersuchungen zeigen, daß gramnegative Keime bei periimplantären Infektionen von Bedeutung sind. Mikroorganismen müssen als potentielle ätiologische Faktoren für Komplikationen und Spätmißerfolge in der Implantologie ernst genommen werden.