OriginalarbeitSprache: DeutschZiel der vorliegenden Studie war es, bei natürlichen Muskelfunktionen die Auswirkungen unterschiedlicher Kieferrelationen auf das intramuskuläre Rekrutierungsverhalten der Kiefermuskulatur zu untersuchen. Bei 9 gesunden Probanden (m = 4, w = 5) wurde synchron mit drei bipolaren Oberflächenelektroden die elektrische Aktivität des M. masseter beim Schlucken und Sprechen, im Ruhetonus sowie beim unilateralen Kauen von fester Nahrung registriert. Die Aufzeichnungen erfolgten in natürlicher Bezahnung und nach der Inkorporation von zwei unterschiedlichen Aufbißschienen. Mit eingegliederten Schienen konnten sowohl signifikante Minderungen der Gesamtmuskelaktivität als auch Veränderungen im antero-posterioren Rekrutierungsmuster der abgeleiteten Muskelareale im Vergleich zu den Experimenten in natürlicher Bezahnung gefunden werden. Die Ergebnisse bestätigen eine funktionelle Kompartimentierung des Masseters. Darüber hinaus liefern sie Erklärungsansätze für die neurophysiologische Wirkungsweise von Aufbißschienen bei der Therapie von myogenen Schmerzzuständen des Kausystems.