OriginalarbeitSprache: DeutschKraniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) treten bereits bei Kindern und Jugendlichen häufig auf, wobei die genaue Prävalenz in Deutschland nicht bekannt ist. Zu einem wesentlichen Teil sind diese Beschwerden chronischer Natur, Beziehungen zu Schmerzen in anderen Körperregionen sind häufig. Zweck der_vorliegenden Studie war, die Prävalenz von CMD im Kindesalter anhand einer repräsentativen Stichprobe zu bestimmen und die Beziehungen zu allgemeinen Schmerzen aufzuzeigen. An 521 zufällig ausgewählten Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 18Jahren (mittleres Alter: 12,8_2,1Jahre) aus dem Stadtgebiet von Halle/Saale wurde das Vorkommen von anamnestischen CMD-Symptomen mit der Prävalenz allgemeiner Schmerzen im Kopf-, Rücken- und Bauchbereich verglichen (multiple logistische Regressionsanalyse). Probanden mit Gesichtsschmerzen hatten dabei 2,1-mal mehr allgemeine Schmerzen (90% Konfidenzintervall: 1,2--3,8) als Probanden ohne CMD-Schmerzen. Probanden mit Kiefergelenkgeräuschen hatten 2-mal häufiger allgemeine Schmerzen (90% KI: 1,1--3,8) als Probanden ohne Geräusche. Bei Mundöffnungsbehinderungen zeigte sich kein solcher Zusammenhang. Obwohl aus den Ergebnissen dieser Querschnittstudie keine kausale Beziehung abgeleitet werden kann, geben sie doch einen Hinweis auf den Zusammenhang von lokalen Beschwerden im Kausystem mit allgemeinen Schmerzen und erlauben praktische Empfehlungen für die zahnärztliche Diagnostik.