OriginalarbeitSprache: DeutschEine tierexperimentelle Studie
Die Zytokeratine haben ein bekanntes Verteilungsmuster sowohl im normalen als auch im erkrankten Parodont. Es ist "allerdings noch unbekannt, inwieweit das nach chirurgischer Paro"dontaltherapie neugebildete Parodont eine Zytokeratin"expression aufweist. Das Ziel dieser Studie war, die Verteilungsmuster der Zytokeratine im unbehandeltem und mittels chirurgischer Parodontaltherapie behandeltem Affenparodont zu untersuchen. An 3 Affen wurden akute Fenestrationsdefekte mittels regenerativer oder konventioneller Parodontaltherapie behandelt. Nach einer Heilungsphase von 5 Monaten wurden die Tiere getötet und das Gewebe histologisch und immuno"histochemisch untersucht. Im intakten Desmodont zeigte die immunhistochemische Färbung eine starke Zytokeratinexpression. Im regenerierten Desmodont war keine Zytokeratin"expression vorhanden. Nach jeglichen Arten von Parodontaltherapien war eine Zytokeratinexpression nur im neuen_Saum"epithel nachweisbar. Aus den Ergebnissen konnte gefolgert werden: a)_Im neugebildeten Affendesmodont ist keine Zytokeratin"expression nachweisbar. b) Das neugebildete Saum"epithel besitzt eine ähnliche Zytokeratinexpression wie das ursprüngliche Saumepithel. c) In vivo zeigen die Malassezschen Epithelreste keine Regenerationsfähigkeit.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel der Arbeit war es, Häufigkeit und Ursachen des Behandlungsabbruches als typisches Non-Compliance-Ereignis bei Schmerz-Dysfunktions-Patienten (CMD) zu analysieren. Dazu wurden die Behandlungsunterlagen aller 508 Patienten der Kiefergelenksprechstunde zweier Jahrgänge (1992/93) einer Universitätsklinik bewertet; zusätzlich wurden die Patienten befragt. 308 Patienten (61%) antworteten. Die Häufigkeit des Behandlungsabbruches lag bei 28%. Bezieht man auch Patienten mit ein, die eine Behandlung erst gar nicht aufgenommen haben (24%), lag das Ausmaß der Non-Compliance bei rd. der Hälfte der Patienten. Patienten, die eine vorgesehene Behandlung abbrachen, konnten wie folgt charakterisiert werden: Hinsichtlich demographischer Merkmale, Befunde und Diagnosen unterschieden sich Abbrecher nicht von Nicht-Abbrechern. Patienten mit abgeschlossener Therapie waren sehr signifikant häufiger zufrieden als Abbrecher. Jeder zweite Abbrecher suchte weitere (Zahn-)Ärzte auf. Abbrecher erhielten sehr signifikant häufiger nur eine Beratung. Aus der Untersuchung wurde geschlossen, dass Persönlichkeitsvariablen, insbesondere die Beziehung zum Therapeuten, bei Schmerz-Dysfunktions-Patienten eine wichtige Rolle für den Therapieerfolg spielen. Eine den Patienten überzeugende, non-invasive Therapie dürfte zu mehr zufriedenen Patienten führen.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel der Untersuchung war es, mögliche psychosoziale Beeinträchtigungen bei Patienten einer speziellen Myoarthropathie-Ambulanz anhand der Graduierung chronischer Schmerzen (GCS) nach von Korff et al. im Kontext soziodemographischer Daten zu ermitteln. Von 311 Patienten gaben 47 Personen keine chronischen Schmerzen im Sinne der GCS an. Von den rest"lichen 264 Patienten (= 100%) wiesen 38,2% GCS-GradI, 37,5% Grad II, 16,7% Grad III und 7,6% Grad IV auf. Signi"fikante Beziehungen wurden zwischen der GCS-Gruppierung ,,funktional" (Grad I/II) bzw. ,,dysfunktional" (Grad III/IV) und der beruflichen Stellung (p=0,001) sowie dem Alter_(p=0,038) ermittelt. Dagegen konnten zu den Parametern Geschlecht, Schulabschluss, Berufsausbildung, Berufstätigkeit, Familienstand und Kinderanzahl keine signifikanten Zusammenhänge festgestellt werden. Die Ergebnisse weisen auf einen nicht zu unterschätzenden Prozentsatz von Patienten mit dysfunktional einzustufenden chronischen Schmerzen in Myoarthropathie-Sprechstunden hin und kennzeichnen die Notwendigkeit einer nicht nur somatisch orientierten Befundungerhebung und Behandlung.
OriginalarbeitSprache: DeutschZur Qualitätssicherung der antiinfektiven Therapie von odontogenen Abszessen sind prospektive klinische Studien notwendig, um das Keimspektrum und die Resistenzlage definieren zu können. In dieser prospektiven Studie wurden aus odontogenen Abszessen von 30 Patienten Proben gewonnen und mikrobiologisch untersucht. Zwischen submukösen (n=14) und Logenabszessen (n=16) mit stationärer Therapie fand eine Unterteilung statt, um Unterschiede darstellen zu können. Neben der Differenzierung der Keime wurde auch eine Resistenzlagebestimmung für Penicillin-V, Amoxicillin/Clavulansäure, Clindamycin, Metronidazol, Trovafloxacin und Imipenem/Cilastatin durchgeführt. Die Unterteilung in leichte und schwere Abszesse zeigt nur marginale Unterschiede hinsichtlich des Keimspektrums. Bezüglich der Resistenzlage fällt eine höhere Resistenz der Keime im stationären Krankengut auf, vor allem gegen Metronidazol. Nach unseren Untersuchungen eignen sich Amoxicillin/Clavulansäure, Clindamycin für die Therapie von schweren Abs"zessen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich. Imipenem/Cilastatin eignet sich im Gegensatz zu dem nicht mehr zugelassenen Trovafloxacin als Reservesubstanz bei lebensbedrohlichen Verläufen. Bei submukösen Abszessen stellt Penicillin-V immer noch eine sinnvolle Therapiegrundlage dar.
OriginalarbeitSprache: DeutschFür die synoptische Betrachtung von Patienten mit kranio"mandibulären Dysfunktionen ist die mehrdimensionale "Charakterisierung essenzielle Grundlage. Zur Beschreibung der untersuchten Patientenpopulation wurden neben den Research Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders (RDC/TMD) der Helkimo-Index, die Graded Chronic Pain Scale und psychologische Faktoren erhoben. Unterschiede im Vergleich mit anderen klinischen Patientenpopulationen in den psychischen Befunden sind auf den geringeren Anteil an Patienten mit chronischen Schmerzen zurückzuführen. Die Anzahl der Vorbehandlungen sowie die Ausprägung der chronischen Schmerzen haben erheblichen Einfluss auf die Patientenpopulation und begründen die unterschiedlichen Ergebnisse zwischen verschiedenen Behandlungszentren. Die Auswahl des Klassifikationssystems sollte durch die zu untersuchende Patientenpopulation und den Status des Behandlungszentrums bestimmt werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschI. Solide Tumoren und Strahlentherapie
OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer prospektiven Studie wurden 23 Patienten mit mechanischer Kreislaufunterstützung vor Herztransplantation hinsichtlich potentieller odontogener Foci untersucht. In zwanzig Fällen (86%) konnte ein möglicher Infektionsherd evaluiert werden. Dabei war die Parodontitis marginalis bei 18 Patienten (78%), vor apikal infizierten Zähnen (n=12) und teilretinierten dritten Molaren (n=3) am häufigsten vertreten. Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine Evaluation möglicher odontogener Foci bei diesen Patienten von essentieller Bedeutung ist. Aufgrund der medikamentösen Antikoagulation und des hohen Endokarditisrisikos der Patienten mit mechanischer Kreislaufunterstützung wird diese Situation als relative Kontraindikation für eine zahnärztlich-chirurgische Intervention betrachtet.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel der vorliegenden retrospektiven Studie war es, den Langzeiterfolg von Wurzelspitzenresektionen mit genormter intraoperativer Silberstiftfüllung zu evaluieren. Mit Hilfe klinischer, röntgenologischer, klinisch-chemischer und histologischer Untersuchungsverfahren wurde insbesondere der Frage lokaler und systemischer Nebenwirkungen nachgegangen. Insgesamt konnten 173 Patienten mit 300 resezierten Apices 1 bis 8 Jahre post operationem nachuntersucht werden. Die klinisch-röntgenologischen Ergebnisse ergaben eine vollständige Heilungsrate in 67% der Fälle, eine unvollständige Heilung in 13,4%. Als Misserfolge wurden 19,6% der Resektionen eingestuft. "Lokale Schleimhautargyrosen fanden sich bei 25 Patienten (14,5%). Röntgenologisch wurden unterschiedliche Mengen von Silberspanresten bei 43 Patienten (24,8%) diagnostiziert. Die Blutsilberwerte von Patienten mit lokaler Argyrose lagen weit unter dem zulässigen Höchstwert, am histologischen Bild konnten dabei Fremdkörperreaktionen nachgewiesen werden. Die eigenen Ergebnisse zur Silberstiftfüllung entsprechen damit der Literatur. Ihr Einsatz sollte aber aus ästhetischen Erwägungen im Frontzahnbereich gegenüber biokompatibleren Systemen oder einer Implantation kritisch abgewogen werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschBei der Aufrechterhaltung eines gesunden Zahnhalteapparates sind die Sulkusleukozyten und ihre Fähigkeit zur Phagozytose von großer Bedeutung als bakterielle Penetrationsbarriere. 39 Patienten (15 mit generalisierter chronischer Parodontitis -- GCP, 16 mit generalisierter aggressiver Parodontitis -- GAP und 8 mit lokalisierter aggressiver Parodontitis -- LAP) sowie 18 gesunde Probanden waren einbezogen in eine Studie zur Bestimmung klinischer Parameter und der Sulkuszellfunktionen in den verschiedenen Gruppen. Es konnte gezeigt werden, dass die_Phagozytosekapazität bei den Gesunden mit 73,1_3,9% "signifikant höher war als bei den Patienten mit Parodontitis (GCP59,9_4,4; GAP42,0_4,8; LAP45,1_5,9%). Außerdem konnten für alle klinischen Parameter sowie für die Anzahl und Vitalität der Leukozyten signifikante Unterschiede zwischen Gesun"den und an Parodontitis Erkrankten nachgewiesen werden. Aus den Ergebnissen kann geschlussfolgert werden, dass die Phagozytose geeignet ist, zwischen gesundem Parodont sowie chronischen und aggressiven Parodontitisformen zu unterscheiden.
OriginalarbeitSprache: DeutschKraniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) treten bereits bei Kindern und Jugendlichen häufig auf, wobei die genaue Prävalenz in Deutschland nicht bekannt ist. Zu einem wesentlichen Teil sind diese Beschwerden chronischer Natur, Beziehungen zu Schmerzen in anderen Körperregionen sind häufig. Zweck der_vorliegenden Studie war, die Prävalenz von CMD im Kindesalter anhand einer repräsentativen Stichprobe zu bestimmen und die Beziehungen zu allgemeinen Schmerzen aufzuzeigen. An 521 zufällig ausgewählten Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 18Jahren (mittleres Alter: 12,8_2,1Jahre) aus dem Stadtgebiet von Halle/Saale wurde das Vorkommen von anamnestischen CMD-Symptomen mit der Prävalenz allgemeiner Schmerzen im Kopf-, Rücken- und Bauchbereich verglichen (multiple logistische Regressionsanalyse). Probanden mit Gesichtsschmerzen hatten dabei 2,1-mal mehr allgemeine Schmerzen (90% Konfidenzintervall: 1,2--3,8) als Probanden ohne CMD-Schmerzen. Probanden mit Kiefergelenkgeräuschen hatten 2-mal häufiger allgemeine Schmerzen (90% KI: 1,1--3,8) als Probanden ohne Geräusche. Bei Mundöffnungsbehinderungen zeigte sich kein solcher Zusammenhang. Obwohl aus den Ergebnissen dieser Querschnittstudie keine kausale Beziehung abgeleitet werden kann, geben sie doch einen Hinweis auf den Zusammenhang von lokalen Beschwerden im Kausystem mit allgemeinen Schmerzen und erlauben praktische Empfehlungen für die zahnärztliche Diagnostik.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel der Untersuchung war zu prüfen, ob das Gussobjekt selbst als Instrument verwendet werden kann, um mit ihm Passungskorrekturen direkt am Präparationsstumpf durchzuführen. Extrahierte Seitenzähne (n=7) wurden mit Präparationen für Teilkronen versehen. Es folgte die Abformung, Modellherstellung, Wachsmodellation und Guss mit einer hochgoldhaltigen Legierung. Die Gussobjekte wurden dann auf einem Ultraschallwandler fixiert. Nach Auftragen von in Glyzeringel suspendiertem Al2O3-Pulver (Korngröße 50mm) auf den präparierten Stumpf und das Gussobjekt wurde das mit 25 kHz schwingende Gussobjekt unter manueller Führung auf den Zahn aufgeschoben. Je nach Primärpassung wurde dies mehrmals wiederholt. Die mit den einzelnen Korrekturschritten erreichte Passung wurde mit Silikonproben festgehalten. Nach Erreichen der Endpassung wurden die Silikonproben und die zementierten Teilkronen in Methacrylat eingebettet und in mesio-distaler Richtung geschnitten. Die Breite der Fügefuge wurde mikroskopisch an acht Punkten bestimmt. Vor der Passungskorrektur variierte die Breite der Fügefuge zwischen min. 71mm und max. 798mm. Je nach Primärpassung wurden 1 bis 7 Bearbeitungsintervalle mit je 60 s durchgeführt. Nach der Ultraschallpassungskorrektur variierte die mittlere Breite der Fügefuge zwischen 63mm und 132mm, nach dem Zementieren zwischen 67mm und 132mm. Die Ergebnisse zeigen, dass eine direkte Passungskorrektur durch ultraschallaktiviertes Al2O3-Pulver mit dem Gussobjekt möglich ist. Das Verfahren führte nach Lupenkontrolle weder am Schmelz noch an den Teilkronen zu Beschädigungen des Randes.