OriginalarbeitSprache: DeutschErste Ergebnisse drei Monate nach Einführung von fluoridiertem Jodsalzin einer Gemeinschaftsverpflegung. Die Großküche des Versorgungszentrums Medizin des Universitätsklinikums Heidelberg erhielt auf Antrag beim deutschen Bundesministerium für Gesundheit die Erlaubnis, ab 1999 die Gemeinschaftsverpflegung mit fluoridiertem Speisesalz herstellen zu dürfen. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Fluoridausscheidung und -konzentration im Urin vor und drei Monate nach Einführung dieser Maßnahme bei Teilnehmern an dieser Verpflegungsform und bei einer Kontrollgruppe zu bestimmen. Zu diesem Zweck wurden die Probanden aufgefordert, jeweils den Urin in drei Fraktionen (vormittags, nachmittags sowie abends und nachts) über einen Zeitraum von insgesamt 24h zu sammeln. Bei der Abgabe des Urins wurden die Volumina der einzelnen Urinfraktionen und das Gesamtvolumen des ausgeschiedenen Urins notiert. Die Bestimmung der Fluoridkonzentration im Urin erfolgte mit Hilfe einer ionenselektiven Elektrode. Die Studiengruppe bestand bei der Basisuntersuchung aus 200 und die Kontrollgruppe aus 60 Personen. An der 3-Monatsuntersuchung nahmen 185 (Studiengruppe) und 52 (Kontrollgruppe) Probanden teil. Die mittlere Fluoridausscheidung im Urin der Studiengruppe betrug 0,712_ 0,391mg/d bei der Basisuntersuchung und 0,816_0,430mg/d bei der 3-Monatsuntersuchung, während sich die entsprechenden Werte der Kontrollgruppe auf 0,669_0,345mg/d und 0,619_0,311mg/d beliefen. Der Unterschied war in der Studiengruppe statistisch signifikant (Wilcoxon-Test, p0,001), nicht aber in der Kontrollgruppe (p=0,426). Aus dieser Untersuchung wird geschlossen, dass die Teilnahme an einer mit fluoridiertem Speisesalz zubereiteten Gemeinschaftsverpflegung zu einer erhöhten Fluoridausscheidung im Urin führt. Die dem zu Grunde liegende vermehrte Fluoridzufuhr ist jedoch so_gering, dass unerwünschte Effekte ausgeschlossen werden können.