OriginalarbeitSprache: DeutschBei der oralen lichenoiden Reaktion treten Läsionen, die klinisch und histologisch einem oralen Lichen planus ähneln, in Kontakt zu Amalgamfüllungen auf. Von 122 untersuchten Patienten mit oraler lichenoider Reaktion ließen 108 einen Epikutantest durchführen. Ein Hautarzt untersuchte die Patienten auf einen Lichen planus der äußeren Haut hin. Der örtliche Zusammenhang der Läsionen zu Füllungen wurde dokumentiert. Festgestellt wurden 33 positive Reaktionen auf Amalgam oder anorganische Quecksilberverbindungen. 105 Patienten ließen ihre Amalgamfüllungen ersetzen. Von ihnen erreichten 31 Heilung, 8 subtotale Heilung, 63 Besserung, und 3 keine Änderung der Läsionen. Bei den 17 Patienten ohne Füllungsersatz kam es nur einmal zur subtotalen Heilung. Der Epikutantest erlaubt keine Prognose der kausalen Behandlung, da nicht alle Läsionen als kontaktallergische Typ-IV-Reaktionen erklärt werden können. Die orale lichenoide Reaktion hat eine multifaktorielle Ätiologie, bei der dentales Amalgam eine wichtige Rolle spielt.