OriginalarbeitSprache: DeutschZur Verminderung der Nachblutungsgefahr nach zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen werden bei Patienten mit hämorrhagischen Diathesen Substanzen in die Wunde eingebracht, die sowohl eine Stabilisierung des Koagels zur Folge haben, als auch direkt die Gerinnungskaskade aktivieren. In der vorliegenden Untersuchung wurde erstmals ein Kollagenvlies eingesetzt, das mit gerinnungsaktiven Substanzen in Form von Thrombin und Fibrinogen beschichtet ist. Zwischen Januar 1997 und Dezember 2000 wurden 50 Patienten behandelt. Bei 30 Patienten wurden zahnärztlich-chirurgische Maßnahmen unter Fortführung der oralen Antikoagulation mit Phenprocoumon (Marcumar) vorgenommen, 20 Patienten wurden präoperativ von Phenprocoumon auf Heparin umgestellt. Zur lokalen Blutstillung wurde die Alveolen mit einem zusammengerollten Zylinder eines beschichteten Kollagenvlieses gefüllt (TachoComb). Während 53 Eingriffen wurden insgesamt 339 Zähne entfernt. Im Durchschnitt wurden pro Operation 6,4±3,3 Zähne extrahiert. Bei 17 von 53 Eingriffen (32,1%) traten geringe Nachblutungen auf, die in 6 Fällen eine operative Wundrevision erforderlich machten. Systemische Maßnahmen zur Blutstillung waren bei keinem Patienten notwendig. Mit Hilfe des verwendeten Vlieses war in allen Fällen eine suffiziente lokale Blutstillung zu erzielen ohne die bestehende Antikoagulation mittels Phenprocoumon zu unterbrechen.