WissenschaftDOI: 10.3238/dzz.2021.0002Seiten: 22, Sprache: DeutschTürp, Jens ChristophKonkretisiert am Beispiel der Funktionsstörungen*Problem: Wenn ein Patient über ausgeprägte körperliche Beschwerden klagt, ohne dass hinreichende somatische Befunde als Erklärung dienen können, wird dieser von Seiten des Behandlers bisweilen als "Problempatient" oder "schwieriger Patient" bezeichnet. Jedoch handelt es sich bei einer solchen Zuschreibung meist um eine schwierige interpersonale Beziehung zwischen Behandler und Patient, die durch fachliche, kommunikative und gebührenordnungsspezifische Defizite verstärkt werden kann.
Diskussion/Schlussfolgerung: Am Beispiel der persistierenden Funktions-störungen/orofazialen Schmerzen wird nahegelegt, dass jeder professionell agierende Behandler seiner Verantwortung und dem vom Patienten entgegengebrachten Vertrauen gerecht werden muss. Dazu müssen Zahnärzte ihre Kompetenzgrenzen kennen und sich vor Selbstüberschätzung hüten. Es gibt nicht nur "schwierige Patienten"; es gibt auch "schwierige Zahnärzte".
Schlagwörter: Arztrolle, Interpretation, Kommunikation, Mustererkennung, Zahnarzt-Patient-Beziehung, klinische Entscheidungsfindung, kraniomandibuläre Dysfunktionen