KinderzahnheilkundeSeiten: 1471, Sprache: DeutschHeinrich, R.Für schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche (3 bis 18 Jahre) wurde vor mehr als 10 Jahren ein Präventionsprogramm mit den Schwerpunkten Fluoridapplikation, Mundhygiene und regelmäßige zahnärztliche Behandlung initiiert. Dies führte im Zeitraum von 1981 bis 1993 zu einer signifikanten Kariesreduktion und zu einem Anstieg der Kariesfreiheit um mehr als 50 %. Professionelle mundhygienische Interventionen in Verbindung mit einer chemischen Plaquekontrolle sind nach Beherrschung der kariösen Gebißdestruktion Schwerpunkte der Parodontalbehandlung. Zur Eingrenzung von Zahnstellungsanomalien sollte im Einzelfall, insbesondere bei kariesfreien Behinderten, die kieferorthopädische Behandlungsmöglichkeit abgeklärt werden. Dabei ist der Behandlung des fehlenden Mundschlusses besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Die Einbeziehung von Zahnmedizinstudenten in die Präventivbetreuung dieser Risikopatienten in Form eines praxisintegrierten zweisemestrigen Lehrabschnittes zielt auf eine zukünftige Verbesserung der vielerorts infolge von zahnärztlichen Betreuungsbarrieren bestehenden defizitären Versorgung behinderter Menschen.
Schlagwörter: Behinderte Patienten, Behandlungsbedarf, Betreuung, Prävention