Quintessenz Zahnmedizin, 11/1995

Durch den Einsatz des Operationsmikroskops kann die Wurzelkanalaufbereitung nicht nur besser kontrolliert werden, sondern es können außerdem zusätzliche Wurzelkanäle l'estgestellt und behandelt werden, die ansonsten trotz scheinbar exakt ausgeführter endodontischer Behandlung möglicherweise zu einem Mißerfolg führcn. Allerdings lassen sich derzeit die außerordentlich hohen Anschaffungskosten eines Operationsmikroskops noch nicht gebührend bei der Rechnungslegung berücksichtigen. Die Wurzelkanalaufbereitung unter dem Mikroskop erfordert einen deutlich höheren Zeitaufwand und sollte nach dem koronalapikalen Prinzip zuerst durch maschinelle Erweiteruna koronaler Kanalabschnitte und anschließende apikale Handpräparation erfolgen. Nitinolfeilen sind derzeit für die initiale Ganubarmachung eine sinnvolle Ergänzung. Obstruktionen können durch den Gebrauch eines Chelators auf EDTABasis überwunden werden. Schlagwörter: Endodontie, Wurzelkanalaufbereitung, Operationsmikroskop, Mikroendochirurgie

Die prothetische Versorgung des teilbezahnten oder zahnlosen Oberkiefers stellt den Zahnarzt gerade bei ungünstigen anatomischen Gegebenheiten vor schwer lesbare Probleme. Die Fortschritte in der modernen enossalen Implantologie ermutigen auch im Oberkiefer zur Anwendung von Implantaten. Aufwendige Verfahren (z. B. Bonesplitting, augmentative Maßnahmen, gesteuerte Geweberegeneration) haben bei ungünstigen anatomischen Bedingungen am Implantatlager zu einer Verbesserung der Behandlungsergebnisse auch in bezug auf'die Ästhetik und den Erhalt biologischer Strukturen und zu einer Erweiterung der Indikation enossaler Implantate geführt. Als Alternative stellen wir anhand eines kasuistischen Beitrags ein vereinfachtes Verfahren zur implantat-prothetischen Rehabilitation des Oberkiefers bei ungünstigen anatomischen Ausgangsbedingungen unter Verwendung von implantatgetragenen Mesostrukturen zur Diskussion. Schlagwörter: Alveolarfortsatzatrophie des Oberkiefers, implantatgetragene Suprakonstruktion, Mesostruktur

Für schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche (3 bis 18 Jahre) wurde vor mehr als 10 Jahren ein Präventionsprogramm mit den Schwerpunkten Fluoridapplikation, Mundhygiene und regelmäßige zahnärztliche Behandlung initiiert. Dies führte im Zeitraum von 1981 bis 1993 zu einer signifikanten Kariesreduktion und zu einem Anstieg der Kariesfreiheit um mehr als 50 %. Professionelle mundhygienische Interventionen in Verbindung mit einer chemischen Plaquekontrolle sind nach Beherrschung der kariösen Gebißdestruktion Schwerpunkte der Parodontalbehandlung. Zur Eingrenzung von Zahnstellungsanomalien sollte im Einzelfall, insbesondere bei kariesfreien Behinderten, die kieferorthopädische Behandlungsmöglichkeit abgeklärt werden. Dabei ist der Behandlung des fehlenden Mundschlusses besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Die Einbeziehung von Zahnmedizinstudenten in die Präventivbetreuung dieser Risikopatienten in Form eines praxisintegrierten zweisemestrigen Lehrabschnittes zielt auf eine zukünftige Verbesserung der vielerorts infolge von zahnärztlichen Betreuungsbarrieren bestehenden defizitären Versorgung behinderter Menschen. Schlagwörter: Behinderte Patienten, Behandlungsbedarf, Betreuung, Prävention

Aufgrund des Fehlens spezieller Programme wurden neue Einstelltechniken an der Scanora- Röntgeneinrichtung zur Darstellung von Hartsubstanzveränderungen am Gaumen sowie nach kranial und medial verlagerten oberen Weisheitszähnen am Phantom entwickelt und an Patienten eingesetzt. Die Aufnahmetechniken werden anhand von Patientenaufnahmen beschrieben. Die Untersuchung zeigt, daß die von uns entwickelten Einstelltechniken für die Darstellung palatinaler knöcherner Veränderungen sowie von nach medial und kranial verlagerten oberen Weisheitszähnen geeignet sind. Schlagwörter: Multimodale Radiographie (Scanora), transversale Schichtaufnahme, Spiraltomographie, Veränderung der Einstelltechnik

Die vorliegende Arbeit beschreibt den Verlauf und die Ergebnisse der Behandlung bei drei Patienten, die wegen Tumoren im Kiefer- und Gesichtsbereich radiotherapeutisch behandelt wurden. Berichtet wird über die erforderlichen zahnärztlichen Maßnahmen und die intraoralen Veränderungen während der Strahlentherapie. Trotz einer ausgeprägten Xerostomie nach einer Bestrahlungsdosis von 72,2 Gy konnte bei einem der Patienten durch die regelmäßige tägliche Fluoridanwendung erreicht werden, daß nach 5jähriger Beobachtungsdauer keine Veränderungen der Zahnhartsubstanz festzustellen waren. Bei zwei weiteren Patienten war die Regelmäßigkeit der Fluoridanwendung und Mundhygiene mangels Mitarbeit nicht gewährleistet, so daß umfangreiche Zerstörungen der Zahnhartsubstanz nicht verhindert werden konnten. Die zur Erhaltung von Zähnen im Strahlenfeld erforderlichen Maßnahmen werden eingehend diskutiert. Schlagwörter: Radiotherapie, Zahnheartsubstanzschäden, Kariesprophylaxe, Xerostomie, Fluoridprophylaxe

Wurzelrest in der rechten Kieferhöhle: Als Zufallsbefund fiel auf der Panoramaschichtaufnahme (Abb. la und b) eine linsengroße Verschattung am Boden der rechten Kieferhöhle in der Region des ehemaligen ersten Molaren auf. Der Verdacht auf einen Wurzelrest lag nahe. Er konnte durch die frontale Tomographie (Abb. 2a und b) bestätigt werden. Schlagwörter: Röntgenbild-Atlas, Wurzelrest

Die European Federätion for the Advancement of Anaesthesia in Dentistry (EFAAD) hat zur Vereinheitlichung der Diskussion über die Schmerzausschaltung bei zahnärztlichen Behandlungen eine Empfehlung erarbeitet. Inhalt sind die Anforderungen an die Lokalanästhesie, die supplementierende Analgosedierung und die Allgemeinanästhesie für Behandlungen im zahnärztlichen Bereich. Diese Empfehlungenbeeinflussen sowohl Definitionen und Ausführungsmodalitäten als auch personelle und apparative Voraussetzungen zur adäquaten Durchführung. Das Papier ist als Diskussionsgrundlage zu verstehen, in die nun die verschiedenen nationalen Vorstellungen und Auffassungen einfließen sollen, bevor auf europäischer Ebene eine verbindliche Empfehlung formuliert wird. Schlagwörter: Allgemeinanästhesie, Analgosedierung, Lokalanästhesie, Monitoring, Risikoerkennung

Die wichtigsten heute angewendeten Aufbausysteme sind bereits in einer früheren Publikation im Detail dargestellt worden. Aufbauten auf devitalen, wurzelbehandelten Zähnen erfolgen in Form von Stiftzähnen, gegossenen Stiftaufbauten und mit endodontischen Stiften oder Schrauben. In der modernen Kronen- und Brückenprothetik geht die Tendenz eindeutig in Richtung Vollkrone, die beim avitalen Zahn auf eine aufgebaute und mit Schrauben bzw. Stiften verstärkte Wurzel aufzementiert wird. Schlagwörter: Schrauben-/Stiftaufbauten, endodontisches Halteelement, Endofix, Wurzelschraube, Wurzelstift

Fallbezogene differentialdiagnostische Diskussion von Mundschleimhauterkrankungen anhand klinischer Bilder. Schlagwörter: Mundschleimhauterkrankung, Erosiver Lichen planus mucosae

Fallbezogene differentialdiagnostische Diskussion von Mundschleimhauterkrankungen anhand klinischer Bilder. Schlagwörter: Mundschleimhauterkrankung, Erythema exsudativum multiforme

Im Bereich des Zahnersatzes gibt es noch weitere Meinungsverschiedenheiten zwischen Zahnärzten und kostenerstattenden Stellen bezüglich der Berechnungsfähigkeit einzelner Gebührennummern. Schlagwörter: Abrechnung, Gebührennummer

Oftmals werden junge Zahnärzte, die eine Praxis gegründet oder eine bereits bestehende Praxis übernommen haben, von den entsprechenden Prüfgremien auf die Wirtschaftlichkeit ihrer Behandlungen überprüft. Nicht selten haben diese Prüfungen empfindliche Honorarkürzungen zur Folge. Auch diejenigen Zahnärzte, die sich längere Zeit keiner Wirtschaftlichkeitsprüfung unterziehen mußten, können im Falle einer Prüfung mit Honorarkürzungen überrascht werden. Schlagwörter: Rechtsfragen, Honorarkürzung

Beispiel Der Zahnarzt schenkt seinem Sohn 320.000 DM zum Erwerb einer Wohnung. Der Einheitswert der Wohnung beträgt 80.000 DM. Schenkungsteuer fällt nicht an, da der Einheitswert unter dem Freibetrag der Erbschaft- und Schenkungsteuer pro Kind von 90.000 DM liegt. Paragraph 10e ESTG kann der Sohn nicht geltend machen, denn Anschaffungs- und Herstellungskosten hat er nicht, weil die Geldschenkung als Grundstücksschenkung behandelt wird und der Zahnarzt mit der Schenkung die Gesamtkosten des Grundstücks (einschließlich der Wohnungsgebäudekosten) gedeckt hat. Schlagwörter: Steuerrecht, Wohnung, geschenkt