Oralchirurgie / Orale MedizinSprache: DeutschLudwig, Arwed / Laugisch, Judith / Merten, Hans-AlbertEs sollte untersucht werden, inwieweit durch eine Elektromyostimulation (EMS) der Kaumuskulatur eine effektive Schmerztherapie bei Patienten mit Kiefergelenkerkrankungen gewährleistet werden kann. Hierfür erfolgte bei 6 Patienten mit anteriorer Diskusluxation und bei 10 Patienten mit myoarthropathischen Veränderungen der Kiefergelenke nach eingehender klinischer Untersuchung, Röntgenuntersuchung und MRT- oder CT-Diagnostik eine Befragung hinsichtlich der Schmerzstärke mittels visueller analoger Schmerzskala (VAS). Bei Patienten, die trotz vorhergehender Schienentherapie einen Wert auf der VAS von > 6 aufwiesen, wurde mit dem portablen 2-Kanal-Gerät Polystim 262 eine EMS-Therapie eingeleitet. Die Trainingsparameter waren fest programmiert, lediglich die Intensität konnte seitenunabhängig vom Patienten geregelt werden. Die EMS erfolgte über einen Zeitraum von 3 Monaten dreimal täglich für 30 Minuten. Parallel wurde täglich mittels VAS das subjektive Schmerzempfinden erfasst. Bei allen Patienten konnte durch die EMS eine Reduktion der medianen Schmerzwerte von anfänglich 8,5 auf 1,5 erzielt werden, wobei bereits nach 1-wöchiger Therapie die Werte auf der VAS auf einen Median von 3 reduziert waren. Grundsätzlich wurden von allen Patienten auf den Seiten mit den stärkeren Beschwerden höhere Intensitäten eingestellt. Mit zunehmender Besserung der Beschwerden kam es zu einer Angleichung der Intensitäten zwischen den Seiten.
Schlagwörter: Schmerztherapie, Elektromyostimulation, Myoarthropathie, anteriore Diskusluxation