Abnehmbarer ZahnersatzSeiten: 507, Sprache: DeutschWeigl, P. / Hauptmann, J. / Lauer, H.-C.Das Anforderungsprofil eines idealen Halteelements für herausnehmbaren Zahnersatz beinhaltet geringe Plaqueretention, einfache Handhabung für den Patienten, gleichbleibende Abzugskräfte, Verschleißfreiheit, Biokompatibilität und geringen zahntechnischen sowie klinischen Arbeitsaufwand. Diese Eigenschaften konnten durch eine neue Materialkombination in der Doppelkronentechnik erzielt werden. Auf Zähnen oder Implantatabutments werden Primärkronen aus Vollkeramik (IPS-Empress-System; Ivoclar, FL-Schaan) adhäsiv befestigt. Die Sekundärkrone wird konventionell aus Dentallegierungen, galvanogeformtem Gold oder Reintitan gefertigt. Die vollkeramische Primärkrone verhindert ein Kaltverschweißen mit der metallischen Sekundärkrone. Selbst hohe Kaukräfte verursachen kein Ansteigen der Abzugskraft für das Herausnehmen der Teilprothese. Eine Korrosion im Fügespalt wird vermieden. Die ausgezeichnete Gewebefreundlichkeit und geringe Plaqueaffinität von Dentalkeramiken ermöglichen dauerhaft gesunde parodontale bzw. periimplantäre Verhältnisse. Die nach der Prothesenentnahme auftretende Demaskierung des Patienten wird durch die zahnfarbenen Primärkronen gemindert. Die besten klinischen Ergebnisse können mit Sekundärkappen aus galvanogeformtem Feingold erzielt werden, die direkt auf die polierte keramische Oberfläche galvanisiert und anschließend intraoral in das Prothesengerüst eingeklebt werden. Aufgrund der hohen Paßgenauigkeit resultiert ein extrem dünner Speichelfilm zwischen Keramik und Feingold, wodurch ein tribologisches System mit hoher Verschleißfestigkeit entsteht. Die Trennung beider Kronen beruht hauptsächlich auf dem Reißen des Speichelfilms - eine diffizile Einstellung der Friktion durch den Zahntechniker entfällt.
Schlagwörter: Teleskopkrone, Vollkeramik, Galvanoforming, Biokompatibilität, Verschleiß