Seiten: 17-25, Sprache: DeutschOhlendorf, Daniela / Naser, Julika / Kopp, StefanDie Studie soll untersuchen, ob bei CMD-Patienten eine temporär erzwungene Beinlängendifferenz Auswirkungen auf das stomatognathe System bezüglich der Unterkieferlage und der Unterkieferbewegungen mit sich bringt. Bei 30 (11m/19w) Probanden, die Zeichen einer CMD aufwiesen, wurde mit einem dreidimensionalen elektrischen Registriersystem (Jaw Motion Analyzer) eine Aufzeichnung der Unterkieferlage und der Unterkieferfunktion durchgeführt. Gemessen wurde in fünf Messpositionen: (1) neutraler Stand, (2, 3) temporäre Erhöhungen des rechten bzw. (4, 5) des linken Beines von jeweils 1 bzw. 3 cm durch Unterlegen von Holzplatten. Für die statistische Analyse kam der Friedman- Test mit entsprechendem post-hoc-Test zum Einsatz. Das Signifikanzniveau lag bei p= 0,05 %. Sowohl für die Parameter der Unterkieferlage als auch für die Unterkiefergrenzbewegungen sind keine signifikanten p-Werte zu ermitteln. Die temporären, manipulierten Beinlängendifferenzen führen zu keinen signifikanten Abweichungen der Unterkieferlage und des Unterkieferbewegungsausmaßes. Dies kann auf die interindividuelle Varianz der Beschwerdebilder der CMD-Patienten zurückgeführt werden. Es lassen sich folglich keine kausalen Zusammenhänge bezüglich Art, Ausmaß oder Richtung der Veränderungen der Unterkieferlage formulieren, die durch kurzzeitig provozierte Beinlängenunterschiede hervorgerufen werden.
Schlagwörter: CMD, Bewegungsanalyse, Unterkiefer, Beinlängendifferenz