ZeitschriftenreferateSeiten: 27-34, Sprache: DeutschHourfar, Jan / Glasl, Bettina / Lux, Christopher J.Die non-syndromale, bilaterale Aplasie der Eckzähne im Oberkiefer ist eine sehr seltene Erscheinung - nur sporadisch wurden Fallbeschreibungen publiziert. Wenngleich der Entstehungsmechanismus noch nicht vollständig aufgeklärt werden konnte, so gelten jedoch genetische Ursachen als wichtige (Ko)-Faktoren bei der Entstehung non-syndromaler Hypodontien. Die Therapieplanung bei Nichtanwesenheit der Eckzähne hat sowohl funktionelle als auch ästhetische Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Grundsätzlich wird die Entscheidung zugunsten einer kieferorthopädischen oder einer prothetischen Lösung getroffen. Eine Behandlung im Erwachsenenalter (späte Behandlung) spricht eher für einen interdisziplinären Ansatz, da vielfach zu therapierende Nebenbefunde die Gesamtplanung komplexer gestalten können. Ausgeprägte skelettale Diskrepanzen erfordern eine orthognathe Chirurgie. Bei der Behandlung im jugendlichen Alter (frühe Behandlung) steht, aufgrund einer günstigen Reaktionslage aller beteiligten Gewebe, eher eine kieferorthopädische Therapie im Vordergrund, deren ästhetisches Ergebnis durch ein präzises Finishing sowie die Möglichkeiten der modernen restaurativen Zahnheilkunde perfektioniert werden kann.
Schlagwörter: Aplasie, bilateral, Eckzahn, Nichtanlage, Oberkiefer