Seiten: 61-71, Sprache: DeutschBuff, Linda R. / Bürklin, Thomas / Eickholz, Peter / Mönting, Jürgen Schulte / Ratka-Krüger, PetraFührt die Entnahme zu dauerhaften Sensibilitätsveränderungen? Eine PilotstudieDie Verwendung von Bindegewebstransplantaten (BGT) gilt als klinisch erprobte Behandlungsmethode. Die vorliegende Untersuchung sollte zeigen, ob eine BGT-Entnahme aus dem Gaumen zu Sensibilitätsveränderungen führen kann. Bei 14 Patienten, denen mindestens ein BGT entnommen worden war, wurden postoperativ folgende neurosensorische Tests am Gaumen durchgeführt: 2-Punkt-Unterscheidung (2PD), Berührungsreiz, Spitz-Stumpf-Unterscheidung und thermischer Reiz. Messungen erfolgten in beiden Gaumenhälften jeweils 5, 10 und 15 mm vom Marginalsaum der Eckzähne, Prämolaren und ersten Molaren (C, P1, P2, M) entfernt. Ergebnisse: 8 Patienten wurde ein, 6 Patienten zwei Transplantate entnommen. 12 Patienten bemerkten zu keinem Zeitpunkt Veränderungen. Zwei Patienten berichteten über ein Taubheitsgefühl beziehungsweise eine raue Oberfläche nach BGT-Entnahme. Ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen Spenderregion (DS) und Vergleichsseite (nDS) zeigte sich bei der 2PD 5 mm vom Marginalsaum des C (6,57 mm ± 3,79 mm an der DS versus 4,71 mm ± 4,14 mm an der nDS, p = 0,01). RMANOVA zeigte bei allen Zähnen statistisch signifikante Unterschiede für die 5 und 10 mm-Messungen (p = 0,02). Schlussfolgerung: Nach BGT-Entnahme aus dem Gaumen können Sensibilitätsveränderungen nicht ausgeschlossen werden.
Schlagwörter: Bindegewebstransplantat (BGT), Entnahme, Gaumen, Wurzeldeckung, Sensibilitätsveränderung, Patientenbefinden