Seiten: 73-79, Sprache: DeutschEickholz, PeterTeil 2: Tunnelierung, Prämolarisierung, Extraktion, palliative FurkationstherapieBei Grad-II-Furkationsdefekten der distopalatinalen Furkation und/oder ungünstigen Patientenfaktoren (Nikotinabusus) und/oder ungünstiger Defektmorphologie (Furkationsfornix liegt koronal des Limbus alveolaris, horizontaler Attachmentverlust > 6 mm) sowie durchgängigen Furkationen (Grad III) an Zähnen, die zur Erhaltung der geschlossenen Zahnreihe oder als strategische Pfeiler erhalten werden sollen, kommen für eine konsequente Therapie nur resektive Techniken infrage. Bei Wurzelamputation, Trisektion und Hemisektion wird von den Wurzeln eines mehrwurzeligen Zahns eine entfernt, um die beteiligte Furkation zu beseitigen (Strategie: Elimination der Furkationsbeteiligung). Die Entscheidung eine Wurzel zu entfernen wird dadurch erleichtert, dass die Wurzel, welche die beteiligte Furkation begrenzt, eine geringere Wertigkeit als die zu erhaltende(n) Wurzel(n) hat; zum Beispiel durch eine zusätzliche Knochentasche oder eine endodontische Problematik (Parodontitis apicalis oder lesion of endodontic origin: LEO, Wurzelfraktur, -perforation, frakturiertes Wurzelkanalinstrument). Welche Vorgehensweise erscheint aber sinnvoll, wenn beide beziehungsweise alle Wurzeln eines furkationsbeteilgten Molars noch ausreichend parodontales Stützgewebe aufweisen und gleichwertig sind? In diesen Fällen sollte die Strategie verfolgt werden, die Furkation für individuelle und professionelle mundhygienische Maßnahmen zugänglich zu machen.
Schlagwörter: Tunnelierung, Prämolarisierung, Extraktion, palliative Furkationstherapie