Seiten: 171-180, Sprache: DeutschSchmidt, Julia Caroline / Walter, ClemensEin UpdateIn Biofilmen etablierte orale Bakterien sind wesentliche Faktoren für die Entstehung parodontaler Erkrankungen. Die mechanische Biofilmentfernung im Rahmen der täglichen Mundhygiene ist daher Voraussetzung für den Erfolg der parodontalen Therapie. Jedoch stellt die Reinigung schwer zugänglicher Bereiche wie der Zahnzwischenräume für die meisten Patienten ein Problem dar. Inwiefern die Adhäsion von Bakterien an festen Oberflächen wie den Zähnen durch sogenannte hydrodynamische Effekte beeinflusst werden kann, war und ist Gegenstand aktueller Forschungsprojekte. Es wurde angenommen, dass Schallzahnbürsten hydrodynamische Effekte, d. h. eine "Reinigungswirkung" ohne direkten Borstenkontakt, erzeugen. In aktuellen Studien aus der Basler Gruppe wurde gezeigt, dass nur bestimmte Schallzahnbürsten einen In-vitro-Multispeziesbiofilm ohne direkten Borstenkontakt in einem Zahnzwischenraummodell reduzieren können. Dabei scheint die Schwingungsfrequenz der Borstenbewegungen eine wesentliche Rolle zu spielen. Diese Erkenntnisse sind vielversprechend hinsichtlich einer Verbesserung und Vereinfachung der täglichen Mundhygiene durch Schallzahnbürsten. Eine Beurteilung der klinischen Wirkung ist jedoch anhand der bisherigen Studien noch nicht möglich. Dies ist Gegenstand aktueller weiterführender Projekte.
Schlagwörter: Biofilm, Interdentalraumhygiene, Schallzahnbürsten, hydrodynamische Effekte