Seiten: 183-187, Sprache: DeutschBetko, Cora / Gleixner, Holger / Hartlieb, Simon / Knoblauch, Uta / Müller, Dominik / Stock, Lara / Würfl, Gregor / Gröger, SabineDiskussionsbeitrag des Masterkurses "Parodontologie und Implantattherapie" der DG PARO und DIUInfektionen stehen im Zusammenhang mit oralen Kanzerosen, eine Assoziation von chronischer Parodontitis mit oralen Plattenepithelkarzinomen wurde gezeigt. Die Infektion von humanen oralen Epithelzellen mit Porphyromonas gingivalis bzw. dessen Membrankomponenten in vitro induzierte eine Hochregulation tumorassoziierter Biomarker, unter anderem programmed death ligand 1 (PD-L1 bzw. B7-H1-Rezeptor). PD-L1 ist ein immunmodulatorischer Rezeptor, der die zellvermittelte Immunantwort der T-Zellen unterdrücken kann. Hochregulation von PD-L1 auf Tumorzellen kann dazu beitragen, dass diese der wirtseigenen Immunabwehr entkommen. Stimulation von humanen oralen Epithelzellen mit P. gingivalis veränderte deren Phänotyp in Richtung der epithelial-mesenchymalen Transition (EMT), was mit einer erhöhten Migrationsfähigkeit und invasiven Eigenschaften der Zellen einhergeht. Sowohl positive humane Papillomviren (HPV) als auch negative orale Kopf-Hals-Karzinome können Immuncheckpoints (IC) beeinflussen, um sich eine schützende Mikroumgebung zu schaffen. Krebstherapien mit monoklonalen Antikörpern haben diese Immuncheckpoints als Target. Für den Zahnarzt hat die Kenntnis des karzinogenen Potenzials oraler Infektionserreger präventive, diagnostische und therapeutische Relevanz.
Schlagwörter: parodontale Infektionen, orale Karzinome, tumorassoziierte Biomarker, Porphyromonas gingivalis