Seiten: 29-35, Sprache: DeutschStrauß, Brigitte / Petsos, Hari / Eickholz, PeterBevor Prävention oder Therapie durchgeführt werden können, muss eine Diagnose gestellt werden. Primärpräventive Maßnahmen wie z. B. eine professionelle Zahnreinigung (PZR) sind ungeeignet, um z. B. Parodontitis zu therapieren. Die parodontale Präventionssitzung umfasst die Beurteilung des gingivalen Entzündungszustandes durch Erhebung eines Blutungsindex, Beurteilung des Biofilmaufkommens durch Erhebung eines Plaqueindex und (Re-)Motivation und (Re-)Instruktion zu effektiver häuslicher Mundhygiene. Wesentlich dabei ist es, dem Patienten die empfohlenen Hilfsmittel anschaulich zu demonstrieren. Die parodontale Prävention umfasst auch Empfehlungen zu gesunder Ernährung und Lebensweise (Rauchstopp). Bei parodontal gesunden jungen Erwachsenen hat die professionelle Reinigung der Zähne keinen zusätzlichen Effekt auf Biofilmmenge und Gingivitis über den Effekt der Mundhygieneschulung hinaus. Anders sieht es bei Patienten nach abgeschlossener systematischer Parodontitistherapie aus. Durch Retraktionen der Gingiva sind die zu reinigenden Zahnflächen größer und zerklüfteter als bei parodontal gesunden jungen Erwachsenen und häufig müssen persistierende oder rezidivierende Taschen nachgereinigt werden (Sekundär-/Tertiärprävention: unterstützende Parodontitistherapie, UPT).
Schlagwörter: Plaqueindex, Blutungsindex, Mundhygienetraining, Mundhygieneinstruktion, professionelle mechanische Plaqueentfernung (professional mechanical plaque removal: PMPR)