Seiten: 7-17, Sprache: DeutschJordan, A. Rainer / Frenzel Baudisch, NicolasDer Aufsatz hat zum Ziel, auf Probleme bei der Verwendung des Präventionsbegriffs hinzuweisen und ihn für die Anwendung in der Parodontologie zu schärfen. Der Artikel gliedert sich in drei inhaltliche Teile: Der erste untersucht den Begriff der Prävention grundlegend und geht auf seine unterschiedlichen Implikationen ein. Der zweite Abschnitt thematisiert gängige Probleme, die allgemein im Umfeld von Präventionsmaßnahmen auftreten. Der letzte Abschnitt widmet sich der Anwendung des Präventionsbegriffs eingedenk seiner Probleme auf das Gebiet der Parodontologie und ordnet parodontale Maßnahmen in das Präventionsschema ein.
Schlagwörter: Parodontologie, Prävention, Primärprävention, Sekundärprävention
Seiten: 19-28, Sprache: DeutschRieger, Steffen / Staudt, Karolin / Einwag, JohannesHat regelmäßige Prophylaxe Einfluss auf die Entstehung von Parodontitis?Die Erkrankungslast von Parodontalerkrankungen in Deutschland ist nach wie vor hoch. Bezüglich der Prophylaxe von parodontalen Erkrankungen ist weiterhin fraglich und auch Gegenstand öffentlicher Diskussionen, welchen Stellenwert eine verbesserte häusliche Mundhygiene und welchen die professionelle Zahnreinigung hat oder ob die Kombination von beiden sinnvoll und erforderlich ist. Neben der Diskussion dieser Fragestellung soll im folgenden Artikel auch ein möglicher Ablauf der professionellen Zahnreinigung in Verbindung mit der individuellen Instruktion des Patienten im Sinne einer parodontalen Primärprävention dargestellt werden. Dazu findet die nötige Abgrenzung zur unterstützenden Parodontitistherapie statt.
Schlagwörter: Mundhygiene, Parodontitis, Prävention, Prophylaxe, professionelle Zahnreinigung (PZR), Mundhygieneinstruktion (MHI), unterstützende Parodontitistherapie (UPT)
Seiten: 29-35, Sprache: DeutschStrauß, Brigitte / Petsos, Hari / Eickholz, PeterBevor Prävention oder Therapie durchgeführt werden können, muss eine Diagnose gestellt werden. Primärpräventive Maßnahmen wie z. B. eine professionelle Zahnreinigung (PZR) sind ungeeignet, um z. B. Parodontitis zu therapieren. Die parodontale Präventionssitzung umfasst die Beurteilung des gingivalen Entzündungszustandes durch Erhebung eines Blutungsindex, Beurteilung des Biofilmaufkommens durch Erhebung eines Plaqueindex und (Re-)Motivation und (Re-)Instruktion zu effektiver häuslicher Mundhygiene. Wesentlich dabei ist es, dem Patienten die empfohlenen Hilfsmittel anschaulich zu demonstrieren. Die parodontale Prävention umfasst auch Empfehlungen zu gesunder Ernährung und Lebensweise (Rauchstopp). Bei parodontal gesunden jungen Erwachsenen hat die professionelle Reinigung der Zähne keinen zusätzlichen Effekt auf Biofilmmenge und Gingivitis über den Effekt der Mundhygieneschulung hinaus. Anders sieht es bei Patienten nach abgeschlossener systematischer Parodontitistherapie aus. Durch Retraktionen der Gingiva sind die zu reinigenden Zahnflächen größer und zerklüfteter als bei parodontal gesunden jungen Erwachsenen und häufig müssen persistierende oder rezidivierende Taschen nachgereinigt werden (Sekundär-/Tertiärprävention: unterstützende Parodontitistherapie, UPT).
Schlagwörter: Plaqueindex, Blutungsindex, Mundhygienetraining, Mundhygieneinstruktion, professionelle mechanische Plaqueentfernung (professional mechanical plaque removal: PMPR)
Seiten: 37-49, Sprache: DeutschStaehle, Hans Jörg / Frese, Cornelia / Sekundo, CarolineDas derzeit wichtigste Kriterium zur Auswahl der Durchgängigkeit von Interdentalraumbürsten ist der PHD-Wert (passage hole diameter) gemäß ISO-Klassifikation DIN EN ISO 16409:2016. Das momentan im Handel angebotene PHD-Spektrum reicht von 0,6 bis 5,2 mm. Mit Ausnahme besonderer Situationen ist für die Praxisroutine ein Spektrum von 0,7 bis 2,9 mm ausreichend. Da die meisten Fabrikate heute längere Seitenborsten haben als früher, genügt häufig eine Bürste für je zwei PHD-Intervalle. Dies bedeutet, dass man bei der Patientenberatung und der individuellen Auswahl passender Produkte mit einem Sortiment von zwölf systematisch ausgewählten Bürstengrößen in der Regel hinreichend gut ausgerüstet ist. Ein praktisches Anwendungsbeispiel ist das hier beschriebene "Heidelberg-Set". Entscheidend ist, dass die Auswahl auf der Grundlage einer kontinuierlich aufsteigenden PHD-Reihenfolge erfolgt, anstelle von Parametern wie Drahtkerndicke, Außendurchmesser der Seitenborsten o. ä., da letztere keinen zuverlässigen Rückschluss auf die Interdentalraumpassage zulassen. Auch die Heranziehung von ISO-Gruppengrößen ist nicht empfehlenswert, da diese eine zu geringe Differenzierung aufweisen.
Schlagwörter: Interdentalraumhygiene, Interdentalraumbürsten, Passage hole diameter, mechanische Plaquekontrolle
Seiten: 51-63, Sprache: DeutschFriedmann, AntonVor jeder erfolgreichen Therapie steht eine präzise Diagnostik, die einen Bezug zu den Behandlungsstrategien herzustellen hilft. Der Wunsch, die klinische und radiologische Befunderhebung durch zusätzliche Tests bei der Handhabung der Parodontitisdiagnostik zu unterstützen, ist verständlich. Im Beitrag wird aufgezeigt, welche diagnostischen Tests im Allgemeinen infrage kommen und welche wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den einzelnen Tests aktuell verfügbar sind. Klinische Beispiele sollen belegen, welchen therapeutischen Nutzen Behandler aus einer exakten, gezielten Anamnese und einer peniblen Befunderhebung ziehen können. (Dieser Beitrag basiert auf der Publikation: Friedmann A. Quintessenz Zahnmedizin 2019;70:38–51.)
Schlagwörter: klinische Befundung, parodontaler Screeningindex (PSI), radiologische Befundung, aMMP-8-Test, mikrobielle Diagnostik, Blutbild, IL-1β-Polymorphismus
Seiten: 65-75, Sprache: DeutschSchwendicke, Falk / Göstemeyer, GerdRisikofaktoren, Prävention und TherapieViele Patienten erhalten heutzutage ihre eigenen Zähne bis ins hohe Alter. Aufgrund von Knochenabbau liegen bei den Zähnen vieler älterer Patienten die Wurzeloberflächen frei. Unterschiedliche Faktoren führen dazu, dass diese Flächen ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Wurzelkaries aufweisen. Somit ist Wurzelkaries eine relevante Erkrankung gerade bei alten und hochaltrigen Patienten; Vorbeugung und Behandlung von Wurzelkaries nehmen daher in der täglichen Praxis einen immer höheren Stellenwert ein. Durch eine Reihe von Präventionsmaßnahmen kann das Risiko der Entstehung von Wurzelkaries verringert werden. Einige dieser Maßnahmen werden aber nicht nur für die Vorbeugung von Wurzelkaries eingesetzt, sondern kommen auch zur Therapie bestehender Wurzelkariesläsionen zum Einsatz. Für Parodontitispatienten sollten neben der kontinuierlichen parodontalen Behandlung auch die Prävention neuer und das Management vorhandener Wurzelkariesläsionen Bestandteil einer systematisch angelegten, lebenslangen zahnerhaltenden Unterstützungstherapie sein.
Schlagwörter: Wurzelkaries, Kariesrisiko, Kariesprävention, Alterszahnheilkunde, Kariesmanagement